Der ganz große Wurf blieb aus

Saarlouis. Volle Halle, tolle Stimmung, großartige Vorstellung. Mit 56:62 (26:32) unterlagen die Saarlouis Royals gestern Abend im Europapokal-Halbfinal Hinspiel zwar dem Topfavoriten Nadezhda Orenburg aus Russland. Die Art und Weise ließ aber einen Funken Hoffnung auf den Finaleinzug bestehen

 Im bauchfreien Leichtathletik-Dress kannte man Marion Jones. Bald wird sie sich ein Basketball-Trikot überstreifen. Sie spielt in der US-Frauenliga WNBA bei Tulsa Shock. Foto: dpa

Im bauchfreien Leichtathletik-Dress kannte man Marion Jones. Bald wird sie sich ein Basketball-Trikot überstreifen. Sie spielt in der US-Frauenliga WNBA bei Tulsa Shock. Foto: dpa

Saarlouis. Volle Halle, tolle Stimmung, großartige Vorstellung. Mit 56:62 (26:32) unterlagen die Saarlouis Royals gestern Abend im Europapokal-Halbfinal Hinspiel zwar dem Topfavoriten Nadezhda Orenburg aus Russland. Die Art und Weise ließ aber einen Funken Hoffnung auf den Finaleinzug bestehen. Vor offiziell 1650 Zuschauern in der ausverkauften Saarlouiser Stadtgartenhalle blieb der derzeit besten deutschen Damenbasketball-Mannschaft die ganz große Überraschung verwehrt. Nach sechs Heimspielsiegen im Wettbewerb war es die erste Niederlage. Trotzdem zeigten die Spielerinnen von Trainer René Spandauw, dass sie es nicht zu Unrecht bis in das Halbfinale geschafft haben.

"Heute war sehr viel mehr drin. Wir haben nicht auf unserem eigentlichen Niveau gespielt", resümierte Spandauw gleich nach der Partie und ergänzte: "Wir hatten zu viel Respekt, um nicht zu sagen: Angst. Vor allem in der ersten Hälfte."

Und in der Tat: Gleich zu Beginn zeigte der Gast aus Russland, mit welchem Tempo und welcher Zielstrebigkeit auf hohem europäischen Niveau Basketball gespielt wird. Nach etwa fünf Minuten lag Orenburg vor allem durch eine hohe Dreierquote mit 13:2 in Front. Einzig Petra Manakova bewies auf Saarlouiser Seite in der Anfangsphase Treffsicherheit und hielt die Gastgeberinnen in der Partie. Gegen Ende des ersten Viertels fingen sich dann auch ihre Mitspielerinnen und die Royals verkürzten auf 14:20. Die zweiten zehn Minuten waren ausgeglichen (12:12), Saarlouis konnte trotz anhaltender Unsicherheit im Abschluss den Sechs-Punkte-Rückstand in die Halbzeit retten.

Nach 28 Spielminuten war es dann soweit: Yvonne van Daalen traf zum 40:40 - Ausgleich. In der Halle hielt es keinen mehr auf seinem Sitz, die Sensation lag in der Luft. Das dritte Viertel war in königlicher Hand - die Royals gewannen mit 16:12. Rechtzeitig zu Beginn der letzten zehn Minuten waren beide Teams auf Schlagdistanz: 42:44 für Orenburg.

 Gegen die russischen "Twin-Towers" mit Elena Baranova (links) und Oxana Zakalyuzhnaya (rechts) hatte es nicht nur Petra Manakova schwer. Links schaut Romy Bär zu.Foto: rup

Gegen die russischen "Twin-Towers" mit Elena Baranova (links) und Oxana Zakalyuzhnaya (rechts) hatte es nicht nur Petra Manakova schwer. Links schaut Romy Bär zu.Foto: rup

Durch unerbitterlichen Kampf und von den Fans getragen, kamen die Royals mehrmals zu Chancen, in Führung zu gehen - schafften es aber letztlich nicht. Vor allem die individuelle Klasse von Sheanta Mosch (insgesamt 17 Punkte) sorgte in den letzten Minuten für die knappe Niederlage. Bei den Gastgeberinnen war die starke Petra Manakova beste Schützin (18 Punkte). Ihr folgen Candyce Bingham (zehn), Romy Bär und Stina Barnert (je sieben). Die deutsche Nationalspielerin Barnert sieht dem Rückspiel am kommenden Donnerstag (15 Uhr mitteleuropäischer Zeit) trotz der Niederlage optimistisch entgegen: "Nach diesem Spiel traue ich uns das Finale zu."

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