Der Fluchtlicht-Fluch des FCS"Wir haben keine Zeit mehr, um uns zu verstecken"

Saarbrücken. Achluophobie nennt der Mediziner die Angst vor der Dunkelheit. Man könnte fast den Eindruck haben, Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken leide an dieser Krankheit. Denn drei Mal in dieser Saison musste der FCS zu Punktspielen am Abend antreten. Dabei ergatterte die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner nur beim 0:0 bei Fortuna Düsseldorf II einen Punkt

Saarbrücken. Achluophobie nennt der Mediziner die Angst vor der Dunkelheit. Man könnte fast den Eindruck haben, Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken leide an dieser Krankheit. Denn drei Mal in dieser Saison musste der FCS zu Punktspielen am Abend antreten. Dabei ergatterte die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner nur beim 0:0 bei Fortuna Düsseldorf II einen Punkt. Bei den SF Lotte und gegen den 1. FC Kaiserslautern II setzte es jeweils eine 0:3-Schlappe.

Heute um 19 Uhr wird im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion wieder das Kunstlicht in die Nacht strahlen, wenn es gegen den Bonner SC geht. "Der Platz ist unter Flutlicht genau so groß und breit wie sonst", winkt Trainer Dieter Ferner (Foto: SZ) ab, "Flutlichtspiele haben ein besonderes Flair, als Spieler freut man sich darauf".

So wie Stürmer Sammer Mozain, der beim Schusstraining gestern einen starken Eindruck hinterlassen hat: "Wir wollen diese kleine Negativserie unter Flutlicht brechen. Warum nicht gegen Bonn?" Vielleicht weil die Gäste seit sechs Spielen nicht mehr verloren haben. "Die Bonner Mannschaft war schon immer besser, als es ihr Tabellenplatz ausdrückt", warnt Ferner vor Leichtsinn nach dem Blick auf die Tabelle, "mit den Neuzugängen Jan-Phillip Hammes (Anm. d. Red: vom Wuppertaler SV) und Thorsten Nehrbauer (früher FCS-Kapitän, zuletzt Kickers Emden) haben sie weiter an Qualität dazu gewonnen."

Respekt vor dem Duell mit dem Tabellen-Siebzehnten ist also angeraten. Zumal Michael Petry (Sehnenanriss im Fuß) und Lukas Kohler (Blinddarm-Operation) bis zum Jahresende ausfallen und gegen Bonn auch Marcel Schug (Lauftraining) sowie Nabil Dafi (Zerrung) nicht zur Verfügung stehen.

Eine andere Angst scheint man beim 1. FC Saarbrücken verloren zu haben. "Wir wehren uns nicht gegen den Aufstieg, werden die Chance hoffentlich ergreifen, wenn sie sich bietet", nahm Vize-Präsident Harald Ebertz erstmals öffentlich das bislang verpönte "A-Wort" in den Mund. "Nach den zwei verschenkten Punkten von Düsseldorf ist der Rest der Liga an uns herangerückt", lenkt allerdings Ferner sofort gegen: "Noch mal so eine Nummer - und wir versinken ganz schnell im grauen Mittelfeld." Elversberg. Der Fußball-Regionalligist SV Elversberg ist am morgigen Samstag, 14 Uhr, bei der zweiten Mannschaften des Bundesligisten FSV Mainz 05 zu Gast. Neben den langzeitverletzten Stürmern Haluk Türkeri (Schulter-Operation), Martin Willmann (Operation nach Mittelfußbruch) und Andreas Haas (Operation am Fußgelenk) muss Elversbergs Trainer Günter Erhardt wohl auch auf Said Chouaib verzichten. Der 32-Jährige hat sich am vergangenen Wochenende einen Zeh gebrochen. Es ist aber geplant, dass er in Mainz zumindest auf der Bank Platz nehmen wird.

"Wir haben nicht mehr so viele Stürmer. Wahrscheinlich werden wir mit Denis Omerbegovic und Emre Güral beginnen. Chouaib könnte als Joker kommen", sagt der SVE-Trainer, der die Oberliga-Spieler Pascal Stelletta (Foto: Schlichter) und Ajdin Zeric - beide sind Mittelfeldspieler - mit nach Mainz nimmt. "Die beiden haben sich mit starken Leistungen einen Einsatz in der Regionalliga verdient. Ob sie schon in Mainz zum Einsatz kommen werden, ist aber noch nicht klar", sagt Erhardt, der Mittelfeldspieler Alexander Ernst als Paradebeispiel ins Feld führt. "Alex hat sich durch gute Leistungen in der Oberliga empfohlen und diese dann in der Regionalliga bestätigt. So wird man Stammspieler", lobt Erhardt den 20-Jährigen.

Beim Tabellensechsten Mainz II will Erhardt offensiv spielen - auch wenn mehr als die Hälfte der Offensiv-Spieler verletzt ist. "Wir haben keine Zeit mehr, um uns zu verstecken. Wir brauchen Punkte und wollen gewinnen", gibt sich der Trainer des Tabellendreizehnten optimistisch. leh

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