"Der Favoritenkreis ist unheimlich groß"

Oberhof. Die an diesem Samstag (12 Uhr/ARD) beginnende Tour de Ski der Langläufer gilt als erster Höhepunkt des Weltmeisterschafts-Winters mit den Titelkämpfen im Februar in Liberec. Denn die Sieben-Etappen-Tour durch Deutschland, Tschechien und Italien hat sich etabliert. "Sie hat sich durchgesetzt und wird akzeptiert", sagt der deutsche Bundestrainer Jochen Behle

 Claudia Nystad steht bei der Tour de Ski im Fokus, da Evi Sachenbacher-Stehle in einem Formtief steckt. Foto: dpa

Claudia Nystad steht bei der Tour de Ski im Fokus, da Evi Sachenbacher-Stehle in einem Formtief steckt. Foto: dpa

Oberhof. Die an diesem Samstag (12 Uhr/ARD) beginnende Tour de Ski der Langläufer gilt als erster Höhepunkt des Weltmeisterschafts-Winters mit den Titelkämpfen im Februar in Liberec. Denn die Sieben-Etappen-Tour durch Deutschland, Tschechien und Italien hat sich etabliert. "Sie hat sich durchgesetzt und wird akzeptiert", sagt der deutsche Bundestrainer Jochen Behle.

604380 Euro schüttet denn auch der Ski-Weltverband FIS aus, um die vielseitigsten Athleten zu finden. Zwei Freistil-Sprints in Prag und Nove Mesto. Drei Klassik-Distanzrennen in Oberhof, Nove Mesto und Val di Fiemme. Dazu der Prolog in Oberhof sowie die letzte Etappe hinauf zum Alpe Cermis verlangen 135 Athleten aus 19 Nationen alles ab. "Die Tour ist so aufgebaut, dass die Spannung am Ende hoch sein soll", sagt Tour-Erfinder Jürg Capol. Um die Spannung zu erhöhen, werden nicht nur die Laufzeiten addiert. Es wird bei Zwischen-Sprints und den Sprint-Wettbewerben Bonus-Sekunden geben. "Die könnten bei den Männern den Ausschlag geben. Da es wohl keinen so eindeutigen Dominator gibt, kommt den Bonus-Sekunden, die sich bei den Männern auf 3:45 Minuten summieren, eine entscheidende Bedeutung zu", sagt Behle. Das könnte ein Nachteil für Axel Teichmann aus Bad Lobenstein sein, der sich für gewöhnlich im Feld versteckt und erst am Ende sein Können ausspielt. Trotzdem ruhen Behles Hoffnungen auf dem Weltmeister aus Thüringen.

Dem Oberwiesenthaler René Sommerfeldt, im vergangenen Winter Tour-Zweiter hinter dem Tschechen Lukas Bauer, fehlte die Form. Ein Intensivtraining zu Hause am Fichtelberg, bei dem er den Aufstieg zum Alpe Cermis simulierte, hat ihn jedoch nach eigener Aussage vorangebracht.

"Ich rechne auch damit, dass Jens Filbrich ein Top-Zehn-Resultat abliefern kann", sagt Behle, der zudem Tom Reichelt aus Oberwiesenthal für den erkrankten Franz Göring nominierte und auf den von einer fiebrigen Erkältung genesenen Tobias Angerer aus Vachendorf, der 2006 die Premiere der Tour de Ski gewann, zurückgreifen kann.

Wer die Nase vorn haben wird, darüber will Behle keine Prognosen abgeben. "Der Favoritenkreis ist unheimlich groß", sagt er. Bei den Frauen sieht das anders aus. "Hier werden die Finninnen Aino Kaisa Saarinen und Virpi Kuitunen und vielleicht Marit Björgen aus Norwegen davonlaufen. Vorjahressiegerin Charlotte Kalla aus Schweden hat ja abgesagt", erklärt Behle. Weil Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl im Formloch steck, liegt der Fokus auf Claudia Nystad (Oberwiesenthal) und Stefanie Böhler (Ibach). "Wenn sie unter die besten zehn kämen, wäre ich zufrieden", erklärt Behle. dpa

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