"Der Fahrer macht den Unterschied aus"

Monaco. Tauchen wir an diesem Wochenende doch mal ein in die Sportwelt des berühmtesten Karussells: in die des Formel 1-Roulettes im Spielerparadies Monaco. Der Große Preis im Fürstentum hat die schönste Kulisse aller 20 Grand Prix. Das PS-Rodeo rund ums Casino ist der Höhepunkt im Kalender

 Das Thema der Saison bisher: Die Pirelli-Reifen. Foto: Ebener/dpa

Das Thema der Saison bisher: Die Pirelli-Reifen. Foto: Ebener/dpa

Monaco. Tauchen wir an diesem Wochenende doch mal ein in die Sportwelt des berühmtesten Karussells: in die des Formel 1-Roulettes im Spielerparadies Monaco. Der Große Preis im Fürstentum hat die schönste Kulisse aller 20 Grand Prix. Das PS-Rodeo rund ums Casino ist der Höhepunkt im Kalender. Monaco - das sind Glamour, Glitzer, schaukelnde Superyachten im Hafen, VIPs, Stars und Sternchen, die Schönen und die Reichen und die ganz schön Reichen - und die sich dafür halten - dieser Promiwelt.Aber von der terrakottafarbenen Schminke des Tors zur Côte d'Azur sollte sich keiner verleiten lassen. Obwohl Monaco und die Formel 1 vom Glamour her perfekt zusammen passen - auf der sportlichen Seite können sie nicht unterschiedlicher sein. Formel 1 im Bonsai-Fürstentum bedeutet Straßen statt Strecken, Häuser statt Tribünen, Leitplanken statt Auslaufzonen, Fahrkönnen statt Aerodynamik. Hier können Außenseiter zu Punkteanwärtern und Nachzügler zu Podiumskandidaten werden.

Auch wenn das Meer in der strahlenden Sonne glitzert und ruhig vor sich hinplätschert, schlagen im nur wenig entfernten Fahrerlager die Wellen hoch. Um im Bild zu bleiben: Die "Lotterie" mit dem schwarzen Gold, den Pirelli-Reifen, hat eine "Sturmflut" ausgelöst. Weil die Fahrer mit ihren Walzen haushalten müssen, um im Rennen besser aufgestellt zu sein, werden auch in Monaco, wie stark vermutet wird, einige Piloten in der dritten Sektion der Samstags-Qualifikation erst gar keine Runde fahren. Für dieses Vorgehen wird im Rennen sogar ein schlechterer Startplatz in Kauf genommen. Unter solchen Spielchen leidet aber die Show - und die Fans sind richtig sauer. Ein Verrat an den vergraulten Zuschauern, die viel Geld hinblättern, um ihre Stars zu sehen. Dieser Zustand bringt jetzt auch "Zirkusdirektor" Bernie Ecclestone auf die Palme.

Selbst die Superhirne, die Ingenieure, verstehen die Formel 1-Welt nicht mehr. Sie wissen derzeit nicht, wie die Reifen mit ihren Autos funktionieren. Und Michael Schumacher, der wegen seines Auffahrunfalls in Barcelona in Monaco um fünf Plätze strafversetzt wird, ist gar nicht erfreut: "Als Rennfahrer können wir unsere Autos nicht mehr am Limit bewegen." "Die Reifen aber sind für alle gleich", sagt Barcelona-Sieger Pastor Maldonado. Pirelli-Reifenboss Paul Hembery wird noch deutlicher: "Wir haben es mit einem unglaublich ausgeglichenen Fahrerfeld zu tun. Da macht der Fahrer den Unterschied aus. Nicht umsonst stehen die beiden Doppelweltmeister Vettel und Alonso punktgleich an der Spitze des Klassements." kos

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