Der „ewige“ Arsène steht beim FC Arsenal vor dem Aus
London · Über dem kleinen Stadion "The Hawthornes" in West Bromwich kreiste ein Flugzeug mit einem Banner. Die Botschaft darauf war unmissverständlich: "Kein Vertrag mehr, Wenger muss weg." Dabei stand die nächste herbe Enttäuschung erst noch bevor. Doch das ernüchternde 1:3 (1:1) der Gunners bei West Bromwich Albion brauchte es gar nicht mehr: Für den "ewigen" Arsène Wenger läuft nach 21 Jahren die Zeit beim FC Arsenal ab. Der Druck auf den 67-Jährigen, der diese Saison alle Ziele zu verspielen scheint, wird immer größer.
Immerhin kündigte der Franzose, der auch schon vor dem erneuten Aus in der Champions League gegen den FC Bayern ins Kreuzfeuer geraten war, ein nahes Ende der quälenden Debatten an. "Ich weiß, was ich tun werde, und bald werden es auch alle wissen. Sehr bald", sagte er. Wenger dürfte wissen, dass es für ihn keine Zukunft bei seinen Gunners gibt, die er 1996 (!) übernommen hatte. Zumal er selbst die Lage als "besorgniserregend" einstuft.
"Die Spieler haben zuletzt nicht viel gesagt. Aber sie haben in diesem Spiel klar gesprochen: Sie wollen ihn nicht mehr", sagte TV-Experte Alan Shearer. Es scheint in der Tat so, dass Wenger sein Team um die Weltmeister Shkodran Mustafi, Per Mertesacker und Mesut Özil, der gegen West Bromwich wegen einer Knieverletzung fehlte, nicht mehr erreicht. Inzwischen rückt selbst die Qualifikation für die Champions League in weite Ferne. Zumal die Gunners so schlecht sind wie noch nie unter Wenger: In den letzten neun Pflichtspielen gab es inklusive der 1:5-Pleiten gegen die Bayern sechs Niederlagen. Die letzte Titelchance für den Traditionsklub, der letztmals 2004 englischer Meister wurde, ist der FA-Cup. Dort wartet im Halbfinale Manchester City (22. April).
Derweil hat Englands Rekordmeister Manchester United mit seinem 600. Premiere-League-Sieg seine Aufholjagd in der Liga fortgesetzt. Die Mannschaft von Jose Mourinho gewann bei Abstiegskandidat FC Middlesbrough 3:1. Nach dem 18. Punktspiel in Folge ohne Niederlage kletterten die Red Devils auf Platz fünf. Auch Meister Leicester City hat unter dem neuen Team-Manager Craig Shakespeare einen Lauf. Gegen West Ham United gab es den vierten Sieg im vierten Spiel. Zum 3:2 steuerte auch Ex-Nationalspieler Robert Huth einen Treffer bei.