"Der erste Saarländer, der Le Mans gewonnen hat"

Le Mans. Seine Augen glänzen, doch so ganz kann es Timo Bernhard immer noch nicht fassen. "Eigentlich habe ich jetzt alle Ziele, die ich mir mal gesetzt habe, erreicht - wenn ich mal die Formel 1 als Kindertraum weglasse", sagt der Homburger, als er nach seinem Sieg beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans mit dem Team feiert

 Am Ziel seiner Träume: Timo Bernhard ist mit 29 Jahren einer der jüngsten Le-Mans-Sieger der Geschichte. Foto: dpa

Am Ziel seiner Träume: Timo Bernhard ist mit 29 Jahren einer der jüngsten Le-Mans-Sieger der Geschichte. Foto: dpa

Le Mans. Seine Augen glänzen, doch so ganz kann es Timo Bernhard immer noch nicht fassen. "Eigentlich habe ich jetzt alle Ziele, die ich mir mal gesetzt habe, erreicht - wenn ich mal die Formel 1 als Kindertraum weglasse", sagt der Homburger, als er nach seinem Sieg beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans mit dem Team feiert. Dann grinst er: "Hey, ich bin jetzt der erste Saarländer, der Le Mans gewonnen hat."

Das Rennen gilt als das härteste der Welt. "Es war immer mein Traum, hier zu fahren und zu gewinnen. Aber dass es so schnell geht, hätte ich nie gedacht", gibt Bernhard zu. Mit 29 Jahren gehört der Homburger zu den jüngsten Siegern des Klassikers. Audi-Pressechef Jürgen Pippig lobt: "Timo ist extrem präzise, schnell und zuverlässig." Mit seinen Audi-Kollegen Mike Rockenfeller (Neuwied) und Romain Dumas (Frankreich) hatte der Homburger am Sonntag auch einen Distanzrekord (5410 Kilometer) aufgestellt. Es war das schnellste Rennen der Le-Mans-Geschichte (seit 1923).

"Wir haben das ganze Rennen über voll gepusht", erzählt Bernhard. Aber es war mir nie bewusst, dass der Sieg zum Greifen nah war. Erst nach 16 Stunden, als der zweite Peugeot ausfiel und wir in Führung gingen, dachte ich: Da geht was." Zuvor erschienen die Peugeot übermächtig. Audi hatte vor Le Mans die Motor-Leistung reduziert, um sicher über die Runden zu kommen. Peugeot dagegen war volles Tempo und Risiko gegangen - und verlor. Gleich drei Motoren gingen hoch. Kein Auto kam ins Ziel. Vorjahressieger Alexander Wurz kam abends ebenso wie ein Großteil des Peugeot-Teams, um den Siegern zu gratulieren. "Wir hatten zwei Jahre keine Motorschäden, und dann das", schüttelte er den Kopf.

Für Bernhard ging nach dem Rennen der Stress erst richtig los: Pressekonferenz, Fernseh-Interviews, ein Besuch beim Team - danach setzte er sich erst einmal ab und telefonierte mit Ehefrau Katharina. "Ein sehr emotionales Telefonat", gab Bernhard zu. "Jetzt machen wir Party - und dann geht es morgen nach Hause." Samt Siegertrophäe und Rolex-Uhr, die der Veranstalter dem Sieger schenkt. Viel Zeit zum Ausruhen hat der Homburger übrigens nicht. Am Wochenende startet er "aus Spaß" bei der Thüringen-Rallye. wip

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