Der ein oder andere erhält eine Denkpause

Homburg · Der FC Homburg hat vor dem Heimspiel an diesem Donnerstag gegen den VfB Stuttgart II ein Kurztrainingslager bezogen.

Der FC Homburg ist gestern Abend zu einem zweitägigen Kurztrainingslager nach Saarbrücken aufgebrochen. Um die Mannschaft so weit wie möglich abzuschirmen, will der Verein nicht sagen, wo das Vorbereitungstraining auf das Heimspiel gegen die U23 des VfB Stuttgart an diesem Donnerstag um 19 Uhr stattfindet. "Es fahren nur die mit, die am Donnerstag zum Kader gehören werden", sagt FCH-Trainer Jens Kiefer.

Klar ist seit gestern Abend: Drei Spieler sind von den am Montag angekündigten Strafmaßnahmen betroffen. Welche drei gegen den VfB II nicht im Aufgebot stehen werden, davon gab es von Vereinsseite keine offiziellen Angaben. Die betroffenen Spieler sind laut Kiefer "nicht suspendiert": "Die Maßnahme gilt nur für das Spiel am Donnerstag."

Dass Jens Kiefer trotz der 0:4-Pleite bei Kickers Offenbach am vergangenen Sonntag und dem Absturz auf einen möglichen Abstiegsplatz Trainer bleibt, stößt bei einem Teil des Homburger Anhangs auf massive Kritik. Dass die Entscheidung des Vorstands auch vereinsintern kritisch beäugt wird, wird beim Gespräch mit Vorstandschef Herbert Eder zwischen den Zeilen deutlich. Auf die Frage, ob der Aufsichtsrat bei seiner Sitzung am Montagabend die Entscheidung des Vorstands mitgetragen habe, antwortet Eder ausweichend: "Vorstand und Aufsichtsrat des FC Homburg hatten immer eine gemeinsame Linie." Ob und inwieweit diese gemeinsame Linie auch im konkreten Fall zum Tragen kam, wollte Eder nicht beantworten. Es scheint, dass es beim Aufsichtsrat durchaus Zähneknirschen über die Trainerentscheidung des Vorstands gegeben hat.

"Vorstand und Trainer haben sich auf eine klare Lösung geeinigt. Es gibt eine klare Entscheidung, wie es nach Donnerstag weitergeht. Der Aufsichtsrat wird dem Vorstand nicht in den Rücken fallen, sondern dessen Entscheidung mittragen", sagt Aufsichtsrats-Chef Dieter Knicker. Ob diese Aussage so zu verstehen sei, dass es unabhängig vom Ergebnis bereits eine Entscheidung über Kiefers Zukunft über das VfB-Spiel hinaus gäbe, wollte Knicker nicht beantworten. Vereins-Chef Herbert Eder sagt: "Bis Donnerstag gilt der Spruch ,ora et labora' (bete und arbeite, Anm. der Red.). Ansonsten werden wir keine weiteren Aussagen mehr treffen."

Eindeutig positioniert sich der Vereins-Chef dagegen in Bezug auf Angelo Vaccaro, der als Sportvorstand ebenfalls heftig in der Kritik steht: "Natürlich steht auch Vaccaro in der Verantwortung. Aber ich halte ihn für einen seriösen und sehr engagierten Mitarbeiter. Egal, wie die Trainergeschichte ausgeht: Angelo Vaccaro steht weder als Sportdirektor noch als Vorstand zur Debatte. Schluss, aus!"

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