Der dritte Streich für Hamilton

Austin · Lewis Hamilton bleibt der König der Formel 1. Der Mercedes-Pilot gewann gestern Abend das USA-Rennen und sicherte sich damit vorzeitig seine dritte Weltmeisterschaft. Nico Rosberg und Sebastian Vettel sind damit geschlagen.

Lewis Hamilton hat sich im mitreißenden US-Thriller von Austin auch von seinen wie entfesselt fahrenden deutschen Verfolgern nicht stoppen lassen und sich zum neuen Formel-1-Weltmeister gekrönt. Der 30 Jahre alte Brite trotzte gestern Abend selbst mehrfachen Safety-Car-Phasen und gewann zum Abschluss eines chaotischen Rennwochenendes den Großen Preis der USA vor seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg und dem Ferrari-Piloten Sebastian Vettel . Damit ist Hamilton nach dem 43. Karrieresieg der dritte Titel seiner Karriere nach 2008 und 2014 in den noch ausstehenden drei Saisonrennen nicht mehr zu nehmen. "Das ist der größte Moment in meinem Leben", sagte er nach dem Rennen ergriffen.

Nico Hülkenberg hoffte in Texas vergeblich auf Punkte. Nach einer Karambolage mit Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo war für den Force-India-Mann nach 36 von 56 Runden Schluss.

Das Wetter hatte Hamilton & Co. schon das gesamte Wochenende auf eine Geduldsprobe gestellt. So musste das Qualifying wegen Regens und Sturms über Texas von Samstag auf Sonntag verlegt werden, ehe schließlich die finale Ausscheidung um die besten zehn Plätze abgesagt wurde. Nutznießer war Rosberg, der sich vor seinen britischen Teamkollegen auf die Pole setzen konnte. Aus der dritten Pole in Serie konnte der gebürtige Wiesbadener in einem hochspannenden Rennen aber keinen Profit ziehen. Hamilton zwängte sich nervenstark an seinem Teamkollegen vorbei und setzte sich nach dem 40 Meter steilen reinen Aufstieg an die Spitze des Feldes. Beide Silberpfeile touchierten sich sogar mit den Vorderrädern, Rosberg fiel erstmal auf Fünf zurück.

Hamilton saßen zunächst Daniil Kwjat und Ricciardo im Nacken. Nach einer Strafversetzung wegen unerlaubten Motorenwechsels nur von Position 14 in den Grand Prix gegangen, schob sich Sebastian Vettel Rang bis auf Platz sechs nach vorne. Nach dem Einsatz des Virtuellen Safety Cars in Runde fünf nahm Rosberg als Zweiter die Jagd auf Hamilton auf. Doch der Deutsche verbremste sich acht Umläufe später, Ricciardo schlüpfte vorbei. Kurze Zeit später kassierte der Australier sogar Hamilton.

Rosberg kämpfte aber und überholte Hamilton. Nach seinem ersten Reifenwechsel reihte sich der Brite dann nur als Vierter vor Vettel wieder ein. Immer wieder verbremsten sich die Piloten jedoch, verließen unfreiwillig ihre Ideallinien. Auf den profillosen Slicks wurde die Dominanz der Silberpfeile aber wieder offensichtlich. Hamilton überholte Ricciardo fast mühelos und machte Druck auf Spitzenreiter Rosberg. Zur Halbzeit kam das Safety Car raus, das Feld zog sich zusammen. Rosberg behauptete auch nach dem Neustart vor Hamilton seine Führung. Vettel setzte sich nach einem Zweikampf mit Ricciardo auf Platz drei.

Ein Viertel vor Rennende kam Rosberg während einer erneuten Virtuellen-Safety-Car-Phase an die Box - Hamilton blieb indes draußen. Eine riskante Strategie. In Umlauf 42 überholte Rosberg Vettel und schob sich auf den zweiten Platz. Im Reifenroulette zog der Brite wie auch Vettel dann zwölf Runden vor Schluss während einer erneuten Safety-Car-Phase frische Pneus auf. Sieben Runden vor Schluss nutzte Hamilton einen Fehler seines Silberpfeil-Kontrahenten und raste seinem 43. Karrieresieg und dem dritten WM-Titel entgegen. Vettel konnte nun nicht mehr eingreifen.

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