Der DFB und die WM: "Wir werden niemanden ins Stadion tragen"

Frankfurt. Das "Sommermärchen" 2006 war ein Selbstläufer und gigantischer Erfolg, für die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 lässt der Deutsche Fußball-Bund die größte PR-Kampagne seiner Geschichte laufen

Frankfurt. Das "Sommermärchen" 2006 war ein Selbstläufer und gigantischer Erfolg, für die Frauen-Weltmeisterschaft 2011 lässt der Deutsche Fußball-Bund die größte PR-Kampagne seiner Geschichte laufen. Aber werden Spiele wie Neuseeland gegen Mexiko und Norwegen gegen Äquatorial-Guinea wirklich Kassen- und TV-Quotenschlager?Etwa 20 Millionen Euro hat der DFB für Programme und Kampagnen rund um die WM ausgegeben: etwa für "Kinderträume 2011", "Team 2011", "Green goal 2011", "Spielfreude-Tour". Das WM-Gesamtbudget beträgt 51 Millionen Euro, davon werden 24 Millionen durch Sponsoren gedeckt. Der Rest soll durch Eintrittskarten hereinkommen: 80 Prozent Auslastung reichen, um keine roten Zahlen zu schreiben. "Man sagt ja immer so lapidar: Ihr habt's ja beim DFB. Aber wir leben mit dem Risiko von 50 Millionen", erklärt DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.

Für "Chefverkäuferin" Steffi Jones (Foto: dpa) kannte die WM-Werbung keine Grenzen: Bei ihrer Welcome-Tour durch die 15 Länder der WM-Teilnehmer flog sie insgesamt fast fünfmal um die Welt. Ob das Turnier ein zweites Sommermärchen wird? Die Frage kann sie nicht mehr hören, sie will der Veranstaltung einen eigenen Stempel aufdrücken. Trotzdem wirbt die Frauenzeitschrift "Brigitte" als WM-Medienpartner mit den Worten: "Freuen Sie sich auf das nächste Sommermärchen in Deutschland".

"Sommer ohne Märchen", das titelte schon mal das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" und fürchtete einige leere Ränge. "Du wirst am Ende des Tages niemanden ins Stadion tragen", sagte Ulrich Wolter, Gesamtkoordinator im Organisations-Komitee. "Aber wir haben jetzt 630 000 Karten verkauft." dpa

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