Der DFB-Pokal und seine unglaublichen Geschichten
Hamburg. Vor 21 Jahren lagen zwischen Thomas Schwechheimer und dem größten sportlichen Triumph seines Lebens elf Meter. Der Stürmer des FV 09 Weinheim sammelte sich kurz, lief an und versenkte den Strafstoß im Tor des deutschen Rekordmeisters Bayern München
Hamburg. Vor 21 Jahren lagen zwischen Thomas Schwechheimer und dem größten sportlichen Triumph seines Lebens elf Meter. Der Stürmer des FV 09 Weinheim sammelte sich kurz, lief an und versenkte den Strafstoß im Tor des deutschen Rekordmeisters Bayern München. 62 Minuten später war die Sensation perfekt und der Oberligist durch ein 1:0 gegen den übermächtigen Gegner in die zweite Runde des DFB-Pokals eingezogen.Zum Auftakt des Cup-Wettbewerbs am Wochenende tummeln sich wieder zahlreiche potenzielle Schwechheimers auf den Sportplätzen der Republik. Bei Anker Wismar fordert man Europa-League-Teilnehmer Hannover 96 heraus. Der FC Teningen will Titelverteidiger Schalke 04 stürzen. Der SC Wiedenbrück hofft auf schwache Momente des 1. FC Köln. Die Chancen der Amateurklubs liegen zumindest auf dem Papier irgendwo im Promillebereich.
Doch lieber eine kleine Chance, als überhaupt keine. Zumal es neben Weinheim und Schwechheimer zahlreiche weitere Vorbilder gibt. Vereine wie den TSV Vestenbergsgreuth, Männer wie Roland Stein. 1994 sorgte der damals 21-Jährige für das entscheidende 1:0 gegen die Bayern. Stein wurde gefeiert. Heute ist er Schweinezüchter. Als Vater gleich zweier Cup-Überraschungen gilt Rudi Thömmes (Foto: SZ). Der Mittelfeldantreiber von Eintracht Trier, heute dort Co-Trainer, war 1997 nicht nur leidenschaftlicher Oberlippenbartträger, er erzielte auch beim 1:0 gegen Schalke 04 den Siegtreffer, im Achtelfinale nahm sich Thömmes dann Borussia Dortmund vor. Beim 2:1 besorgte er den ersten Eintracht-Treffer selbst, vor dem zweiten Tor ließ er sich von Rene Schneider im BVB-Strafraum zu Fall bringen. An der Elfmeter-Entscheidung gab es damals nur wenig Zweifel.
Anders als beim wohl unrühmlichsten Kapitel deutscher Pokal-Sensationen. 2004 besiegte der damalige Regionalligist SC Paderborn den Hamburger SV 4:2 und dürfte sich nach dem Spielende selbst über den Ausgang der Partie gewundert haben. Der "Matchwinner" hatte den Ball nicht eine Sekunde am Fuß, dafür aber immer die Pfeife im Mund: Schiedsrichter Robert Hoyzer. Der Ausgang des Spiels war von ihm manipuliert. dapd