Der das Unmögliche möglich macht

Neunkirchen. Seit fast genau zehn Monaten steht fest: Der Nachfolger von Roland Schön als Vorsitzender des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen heißt Giuseppe Ferraro. Seit der Berufung des 37-Jährigen durch den Aufsichtsrat Anfang Oktober 2010 hat sich bei dem Verein einiges getan. Vor dem Oberliga-Saisonstart am kommenden Samstag um 14.30 Uhr im Ellenfeldstadion gegen den 1

Neunkirchen. Seit fast genau zehn Monaten steht fest: Der Nachfolger von Roland Schön als Vorsitzender des Fußball-Oberligisten Borussia Neunkirchen heißt Giuseppe Ferraro. Seit der Berufung des 37-Jährigen durch den Aufsichtsrat Anfang Oktober 2010 hat sich bei dem Verein einiges getan. Vor dem Oberliga-Saisonstart am kommenden Samstag um 14.30 Uhr im Ellenfeldstadion gegen den 1. FC Saarbrücken II zieht Ferraro eine positive Bilanz der seiner Meinung nach "immer noch schweren Zeit" beim Traditionsverein. "Was das Sportliche angeht, haben wir, wie ich finde, jetzt schon etwas erreicht und uns für die kommende Saison gut aufgestellt", reflektiert der Unternehmer und ergänzt: "Trotzdem befinden wir uns auf einem harten Weg, weil wir noch viele Altlasten zu beseitigen haben."Wie man sich von Altlasten trennt, dürfte der Geschäftsführer der Industriemontage und Abbruch-Firma "F&R" aus Neunkirchen von seiner täglichen Arbeit kennen. Dass er auch andere Parallelen zwischen seiner Aufgabe im Unternehmen und der im Verein sieht, betont der Familienvater: "Ich habe gelernt, dass man, auch wenn es mal nicht so läuft, den Kopf nicht in den Sand stecken sollte. Man muss Kämpfen und über Fleiß und Klugheit wieder zum Erfolg kommen." Ein Kämpfer sei er schon immer gewesen, sagt der frühere Verteidiger in der Jugend des TuS Wiebelskirchen.

Jetzt will er bei der Borussia für Erfolg sorgen. Ein erster wichtiger Schritt war die Verpflichtung des erfahrenen Fußball-Lehrers Paul Linz, der im Januar Kurt Knoll auf dem Trainerstuhl beerbte. Linz stellte sich fortan eine qualitativ hochwertige Mannschaft aus erfahrenen und talentierten Spielern zusammen, was der Borussia in der kommenden Saison eine Favoritenrolle einbringt. "Paul Linz war im Umfeld des Vereins bereits bekannt. In zwei Gesprächen mit mir und meinem Vater konnten wir ihn schließlich davon überzeugen, sich für die Borussia zu entscheiden", erinnert sich Ferraro, der die Verpflichtung eines Profis trotz aller Altlasten für finanzierbar hält: "Wir konnten aus unserem Umfeld Firmen gewinnen, ohne deren Unterstützung so etwas überhaupt nicht möglich gewesen wäre. Meine Firma ist als Hauptsponsor dabei, dazu haben wir den "Club100" gegründet und konnten darüber neue Sponsoren gewinnen, die uns im Rahmen eines Dreijahres-Plans helfen."

Mit den Worten "Ich bin guter Dinge, dass wir es schaffen werden", meint Ferraro neben dem "Entsorgen" der Altlasten auch den sportlichen Erfolg: "Wir wollen in den nächsten zwei Jahren in die Regionalliga aufsteigen. Ich bin nicht angetreten, um mich mit der Oberliga abzufinden." Als Vision sieht der Clubchef sogar mehr: "Ich will nicht übermütig klingen, aber eigentlich gehört ein Verein wie Borussia Neunkirchen in die 3. Liga. Um da hinzukommen, müssen Umfeld und Sponsoren entsprechend mitmachen." Da er, wie er selbst sagt, mit dem Verein bis zu dessen Anfrage "eigentlich gar nichts zu tun" hatte und ihm vor allem zusagte, weil ihn "das Unmögliche möglich zu machen" so sehr reizt, ist Giuseppe Ferraro eine ernsthafte Verfolgung seines Ziels Regionalliga wie auch seiner Vision von der 3. Liga durchaus zuzutrauen. Vorher steht aber die am Samstag startende Oberliga-Saison auf dem Plan. "Ich will nicht übermütig klingen, aber eigentlich gehört Borussia Neunkirchen

in die 3. Liga."

Neunkirchen Präsident Giuseppe Ferraro

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