Saarsport-Tribüne Der Countdown für das alte Präsidium läuft

Wenn der LSVS zwei hauptamtliche Vorstände bekommt, wird die bisherige Führung Geschichte sein. Auf die Vorstände und den neuen Aufsichtsrat wird viel Arbeit zukommen – im Umbau der Struktur und auch in Sachen Transparenz.

 Mark Weishaupt

Mark Weishaupt

Foto: SZ/Robby Lorenz

Wenn an diesem Sonntag die Mitgliederversammlung des Landessportverbandes für das Saarland (LSVS) erstmals einen Aufsichtsrat wählt, dann startet der Countdown für das alte LSVS-Präsidium. Seit anderthalb Jahren versuchen LSVS-Präsident Adrian Zöhler, die beiden Vizepräsidenten Gottfried Hares und Bodo Wilhelmi sowie fünf weitere Präsidiumsmitglieder, den LSVS wieder in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Einiges ist ihnen gelungen – das zum Teil umstrittene Sanierungskonzept wurde umgesetzt, der für den LSVS lebensnotwendige Kredit in Höhe von 13,9 Millionen Euro wurde von der saarländischen Landesbank bewilligt. Das darf durchaus als Erfolg verbucht werden.

Ob die Neustrukturierung der LSVS-Verwaltung, die Abschaffung der alten Geschäftsstellen und die Errichtung der sogenannten „Service points“ auch ein Erfolg wird, wird die Zeit zeigen. Der Start zum Januar verlief zumindest mehr als holprig. Büros sind zum Teil noch nicht bezugsfertig, und für einen Fernsehbericht wurde sogar hektisch einer der künftigen „Service Points“ provisorisch hergerichtet, um nach außen ein professionelles Bild abzugeben. Mit „größtmöglicher Transparenz“, wie sie LSVS-Präsident Zöhler bei seiner Wahl im September 2018 ankündigte, hat dieses Schauspiel nur wenig zu tun. Vor allem ist es Wasser auf die Mühlen der kritischen Verbände, die sich von ihrer Führung nicht mitgenommen fühlen.

Sobald zwei neue hauptamtliche Vorstände für den LSVS gefunden sind, wird das alte Präsidium Geschichte sein. Ein halbes Jahr könnte das dauern. Dem neuen Aufsichtsrat ist ein glückliches Händchen zu wünschen. Interessante Kandidaten für den Aufsichtsrat gibt es ja – neben Zöhler, Wilhelmi und Präsidiumsmitglied Frank Liedke treten bekannte und weniger bekannte Kandidaten an. Adalbert Strauß etwa, der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses im Saarländischen Fußball-Verband, tritt an, „um meine langjährige Erfahrung in Sport und Beruf einzubringen. Der Sport ist eine Herzensangelegenheit, und ich will helfen, ihn wieder in ruhige Fahrwasser zu bringen“. Das wollen sicher auch andere Kandidaten wie Präsidiumsmitglied Sabine Glück, Kneipp-Bund-Präsidentin Silvia Knaak oder Margit Jungmann vom LC Rehlingen, die Präsidentin des Weltverbandes der Senioren-Leichtathletik. Da es mehr Bewerber als Plätze gibt, wird die Wahl spannend werden – und hoffentlich transparent.

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