Der Bürgermeister könnte mitfahren

Das saarländische Sportministerium investiert in diesem Jahr viel Geld in die Förderung sportlicher Top-Veranstal- tungen – etwa in das Pfingstsportfest in Rehlingen oder die heute beginnende Trofeo. Und prompt platziert sich die Polit-Prominenz in der ersten Reihe.

Ein Weltklasse-Meeting auf dem Dorf macht's möglich. Wo in großen Stadien, etwa im Berliner Olympiastadion bei der Heim-Europameisterschaft 2018, die Athleten auf einer Leinwand verfolgt werden, klopft der Leichtathletik-Fan im Saarland einem Robert Harting im Bungertstadion auf die Schulter.

Stars zum Anfassen - das ist hierzulande durchaus wörtlich zu nehmen. Für die Polit-Prominenz auf jeden Fall. Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, ihre Stellvertreterin Anke Rehlinger und Peter Altmaier, der Chef des Bundeskanzleramts und Minister für besondere Aufgaben, stehen bei Hartings Präsentation und seinem ersten Wurf direkt neben dem Käfig, erleben jede Emotion, sehen jedes Fältchen im Gesicht. Da haben sich die 30 000 Euro Sonderzuschuss des saarländischen Innen- und Sportministeriums für das Pfingstsportfest, das so stark besetzt war wie seit Jahrzehnten nicht, doch gelohnt.

30 000 Euro aus der Landeskasse erhalten auch die Macher der Trofeo - und erweiterten die Radrundfahrt wieder auf vier Tage. Erstmals fahren die besten Junioren Europas nicht nur durch den Bliesgau, sondern auch durch Neunkirchen - vermutlich mit Neunkirchens Bürgermeister Jörg Aumann im Besenwagen. Oder Aumann fährt gleich selbst mit - außer Konkurrenz. In Form ist der Präsident des Saarländischen Radfahrer-Bundes jedenfalls. Am vergangenen Wochenende fuhr er mit dem Rad 518 Kilometer von Neunkirchen nach Dommartin an der Rhône zur Kommunion seines französischen Patenkindes Alexis.

Satte 150 000 Euro steuert das Land zur Deutschland-Rallye bei - und die wird spektakulär wie nie zuvor mit dem Showstart am 17. August vor dem Staatstheater. Da dürfte die Landesregierung in voller Stärke versammelt sein - sie hat es ja nicht weit. Und Sportminister Klaus Bouillon sitzt vermutlich im Wagen von Weltmeister Sébastien Ogier - mindestens. Schließlich fährt der nicht mehr für VW, sondern für Ford. Und die sind ja im Saarland zuhause.

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