Der Brocken aus Polen

Saarlouis. Bartosz Janiszewski ist das Weihnachtsgeschenk, das sich Handball-Zweitligist HG Saarlouis Ende des vergangenen Jahres selbst machte. Das 27 Jahre alte, 1, 89 Meter große, 110 Kilo schwere und unverpackte Kraftpaket kam am 23. Dezember in Saarlouis an und soll die Mannschaft von Trainer Andre Gulbicki im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga unterstützen

Saarlouis. Bartosz Janiszewski ist das Weihnachtsgeschenk, das sich Handball-Zweitligist HG Saarlouis Ende des vergangenen Jahres selbst machte. Das 27 Jahre alte, 1, 89 Meter große, 110 Kilo schwere und unverpackte Kraftpaket kam am 23. Dezember in Saarlouis an und soll die Mannschaft von Trainer Andre Gulbicki im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga unterstützen. Bevor es aber wieder um Punkte geht, trifft "Bartek" mit seinen Mannschaftskameraden im Rahmen der Vorbereitung heute Abend auf den Erstligisten TSG Friesenheim (19.30 Uhr, Stadtgartenhalle).

Im ersten Testspiel war Neuzugang Janiszewski sogar der beste Torschütze der HG. Mit sieben Toren hatte der Kreisläufer wesentlichen Anteil am 31:31 gegen den französischen Zweitligisten Mulhouse Sud Alsace (14. Januar). Doch nicht nur zum Tore-Werfen wurde der bullige Pole verpflichtet, er soll den bisherigen ersten Kreisläufer Ingars Dude ergänzen. "Er bietet unserem Angriff mit seiner Spielweise neue und variablere Möglichkeiten. Hinzu kommt, dass er ein sehr guter Abwehrspieler ist. Es ist ein Glück, dass wir ihn gekriegt haben", kommentierte Trainer Andre Gulbicki Janiszewskis Verpflichtung, die nur aufgrund des Ausscheidens von Dennis Koppenburg (berufliche Gründe) möglich wurde.

Auch Kapitän Danijel Grgic freut sich über den Neuzugang: "Bartosz ist der Brocken, der uns gefehlt hat, und ist im Team mit offenen Armen empfangen worden." Das bestätigt auch Janiszewski: "Wir haben eine sympathische Mannschaft, ich hatte hier von Anfang an ein gutes Gefühl. Und diese Atmosphäre bei den Heimspielen - das ist einfach toll."

Die Entscheidung, vom Tabellenletzten der ersten polnischen Liga, dem AWF Gorzow, ins Saarland zu wechseln, fiel ihm nicht schwer: "Ich wollte schon immer mal in Deutschland spielen. Erst hatte ich ein Angebot aus der 4. Liga und wollte eigentlich auch dorthin gehen. Aber dann kam die Anfrage von Saarlouis, und da habe ich natürlich zugesagt", sagt der Vater einer knapp zwei Jahre alten Tochter, die mit ihrer Mutter bald nach Deutschland nachkommen wird.

Das Training hier gefällt ihm, auch wenn es "nicht ganz so kampfbetont" zugeht wie in Polen. Auch die Amtssprache ist eine andere - obwohl Trainer Gulbicki und Torwart Dariusz Jonczyk polnische Wurzeln haben. "Er spricht ein bisschen Englisch und versteht gut Deutsch", erklärt Jonczyk, "aber auf der Platte läuft die Kommunikation sowieso meist über Körpersprache." Weil die allein bei einem Gespräch Janiszewskis mit der SZ nicht ausreicht, fungiert das HG-Urgestein als Dolmetscher. Was angeblich nichts damit zu tun haben soll, dass der Neue vor allem die Saarlouiser Torhüter in höchsten Tönen lobt . . . "Ich hatte

hier von Anfang an ein gutes Gefühl."

Bartosz Janiszewski,

HG Saarlouis

Hintergrund

Nach vier von fünf Testspielen kann die HG Saarlouis ein positives Zwischenfazit der Vorbereitung ziehen. Nach dem 31:31-Auftakt gegen Mulhouse Sud Alsace, den Tabellendritten der 2. französischen Liga, folgte ein 38:28-Sieg gegen RPS-Oberligist VTZ Saarpfalz. Gegen Zweibrücken testete HG-Trainer Andre Gulbicki ebenso wie bei der 26:28-Niederlage bei ASPTT Nancy (Vierter der 2. französischen Liga) verschiedene Varianten in Angriff und Deckung. Trotz einer 32:38-Niederlage gegen den französischen Erstligisten US Ivry (6. Platz) am vergangenen Donnerstag erkennt man in Saarlouis einen Aufwärtstrend, der heute beim Test gegen den deutschen Erstligisten Friesenheim anhalten soll. zen

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort