Der Aufstieg ist nur noch Formsache

Hannover · Der VfB Stuttgart und Hannover 96 stehen nach dem vorletzten Spieltag der 2. Bundesliga dicht vor der Rückkehr in die 1. Liga. Nach dem 1:0-Sieg von 96 gegen den VfB sind beide Vereine punktgleich. Eine schmerzhafte 0:6-Abreibung in Bielefeld erlebte der Dritte Eintracht Braunschweig.

Zusammen runter, zusammen wieder rauf: Die direkte Rückkehr des VfB Stuttgart und von Hannover 96 in die Fußball-Bundesliga ist nach dem vorletzten Zweitliga-Spieltag sehr wahrscheinlich. Nach dem 1:0 (1:0)-Sieg der Niedersachsen im Spitzenspiel gegen die Schwaben haben die beiden Absteiger je 66 Punkte auf dem Konto und feierten gemeinsam. Derweil rückt nach Abstieg des Karlsruher SC auch für die Würzburger Kickers der Gang in die 3. Liga näher.

Der bisherige Zweite Eintracht Braunschweig vergab seine glänzende Ausgangsposition durch ein 0:6 (0:2)-Debakel beim bisherigen Vorletzten Arminia Bielefeld. Bei drei Punkten Rückstand und der um sechs beziehungsweise zehn Treffer schlechteren Tordifferenz benötigen die Niedersachsen für den direkten Aufstieg nicht nur einen möglichst deutlichen Sieg gegen Karlsruhe, sondern auch eine klare Niederlage von Hannover in Sandhausen oder eine ganz klare des VfB gegen Würzburg. Die Teilnahme an der Relegation hat Braunschweig aber schon sicher, da Union Berlin (57) gegen Heidenheim 0:1 (0:0) verlor.

VfB-Trainer Hannes Wolf bezeichnete das Gefühl nach dem Spiel als "etwas irreal. Wir sind Erster, Hannover Zweiter. Sie feiern, wir sind etwas enttäuscht. Aber jetzt wollen wir es nächste Woche klarmachen." Sein Kollege André Breitenreiter sagte: "Heute dürfen wir uns freuen und genießen, aber der Fokus liegt auf dem letzten Spiel."

Beim Saisonfinale muss Hannover allerdings auf Abwehrchef Salif Sane nach seiner Roten Karte (87./Notbremse) und Torjäger Martin Harnik (5. Gelbe Karte) verzichten. Vor 49 000 Zuschauern in der ausverkauften WM-Arena am Maschsee gelang Felix Klaus der Treffer des Tages. Der Mittelfeldspieler war in der 40. Minute mit einem verdeckten Flachschuss erfolgreich. Der Ball prallte vom Innenpfosten ins Tor, unhaltbar für VfB-Torhüter Mitch Langerak. Der Sieg für die Norddeutschen war daher verdient. Insbesondere in der ersten Halbzeit war der Respekt beider Mannschaften voreinander unübersehbar. Das letzte Risiko scheuten beide Teams, konzentrierte Abwehrarbeit und ein eher bedächtiges Aufbauspiel waren Trumpf. Der Mannschaft von Trainer André Breitenreiter gelang es auch lange, Gäste-Torjäger Simon Terodde von gefährlichen Aktionen abzuhalten.

Die Stuttgarter gingen nach der Pause höheres Risiko, mussten aber weiter auf den ersehnten Treffer warten. Hannover machte die Räume eng, stand defensiv meist sicher und brachte den Sieg über die Runden.

Aber auch in Braunschweig lebt der Optimismus noch. "Wir haben heute Bockmist gebaut", gestand Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht ein: "Aber das Vertrauen ist nicht abhanden gekommen. Wir werden Haltung bewahren und stehen immer wieder auf."

Im Tabellenkeller wurde die zweite Entscheidung nach dem Abstieg des Karlsruher SC durch den Bielefelder Sieg vertagt. Die Arminia (36) sprang vom direkten Abstiegsplatz 17 sogar auf den rettenden Rang 15. Der in 2017 noch sieglose Aufsteiger Würzburg (34) ist nach dem 0:1 (0:1) gegen den SV Sandhausen Vorletzter. Angesichts des Saisonfinales in Stuttgart ist die direkte Rückkehr der Kickers, die nach der Hinrunde Rang sechs belegten, in die 3. Liga wahrscheinlich.

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