Der Asterix-Effekt

Sinsheim/München. Zwei Tage vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen wetzt 1899 Hoffenheim die Messer. Der FC Bayern München vermeidet hingegen weitere scharfe Attacken gegen den Tabellenführer und Klassen-Neuling. Jürgen Klinsmann hat seine Profis eindringlich vor dem Dorfclub gewarnt

Sinsheim/München. Zwei Tage vor dem Bundesliga-Gipfeltreffen wetzt 1899 Hoffenheim die Messer. Der FC Bayern München vermeidet hingegen weitere scharfe Attacken gegen den Tabellenführer und Klassen-Neuling. Jürgen Klinsmann hat seine Profis eindringlich vor dem Dorfclub gewarnt. "Es wird ein schwieriges Spiel gegen eine sehr gut eingespielte Mannschaft", erklärte der Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters vor der Partie morgen (20.30 Uhr/Premiere). "Wir haben praktisch ein Sechs-Punkte-Spiel um die Spitze vor uns." Hoffenheims Coach Ralf Rangnick sagte selbstbewusst: "Wir wollen nicht ihre Trikots haben, sondern - um es flapsig zu formulieren - ihren Skalp." Ein Medienrummel mit 50 Journalisten und zehn Kamerateams hat den Club aus dem 3300-Einwohner-Dorf gestern auf den Schlager eingestimmt. "Wenn Sie flotte Sprüche hören wollen, müssen Sie nach München fahren. Wenn sie flotten Fußball sehen wollen, sind Sie in Hoffenheim richtig", sagte Rangnick bei der bisher größten Pressekonferenz des Aufsteigers. "Wir wollen dafür sorgen, dass die Geschichte etwa so ausgeht wie in den Asterix-Heften", kündigte Rangnick an. Dank eines Zaubertranks waren die Comic-Helden aus dem gallischen Dorf schier unschlagbar, doch das Geheimnis des Muntermachers konnte der 50-Jährige nicht lüften. "Der Doc ist im Moment nicht da", meinte er schmunzelnd. Egal: "Wir wollen gewinnen, müssen dafür aber ans absolute Limit gehen", meinte Rangnick. Die Hoffenheimer Fans sind auch gespannt, ob ihre Mannschaft Franck Ribéry in den Griff bekommt. Der Franzose hat 25 Millionen Euro Ablöse gekostet. "Dafür könnten wir unseren Kader zwei bis drei Jahre unterhalten", sagte Rangnick und konterte damit die Attacke von Münchens Manager Uli Hoeneß, der gemeint hatte, in Hoffenheim werde mehr Geld bezahlt, als man immer erzähle. Der Spitzenreiter ist jedoch nicht so vermessen, die ganze Hierarchie auf den Kopf stellen zu wollen. Rangnick: "Wenn die Saison normal läuft, wird Bayern deutscher Meister", sagte er - und ergänzte: "Aber nicht jede Saison läuft normal. dpa

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