Handball-Saarlandliga „Wir mussten unser komplettes Spielkonzept ändern“

Quierschied · Der von Verletzungssorgen geplagte Handball-Saarlandligist ASC Quierschied muss zum Derby zur HSG TVA/ATSV Saarbrücken.

 Veronika Gawron ist mit 55 Treffern die zweitbeste Torschützin des ASC Quierschied.

Veronika Gawron ist mit 55 Treffern die zweitbeste Torschützin des ASC Quierschied.

Foto: Thomas Wieck

Hätte, wäre, wenn – hilft alles nichts, wenn die Realität anders ausschaut als geplant. „Wir hatten leider viel Verletzungspech und oft Ausfälle. Daher haben wir einige Spiele unnötig verloren. Ansonsten glaube ich weiter, dass fast jeder Gegner schlagbar ist.“ So lautet das Fazit von Flavio Tassone. Er ist Co-Trainer beim ASC Quierschied, dessen Damen-Mannschaft in der Handball-Saarlandliga zur Winterpause auf dem sechsten von zwölf Plätzen steht. Mit 10:10 Punkten hinkt der ASC Quierschied leicht hinter den eigenen Erwartungen hinterher. Denn er peilt einen Platz im oberen Tabellendrittel an.

„Wir mussten schon früh in der Runde unser komplettes Spielkonzept ändern“, berichtet Tassone: „Wir spielen meistens mit zwei Kreisläufern, weil häufig ein Rückraum fehlt.“ Beste Beispiele sind die Spiele beim SV 64 Zweibrücken II (24:34) und bei der FSG DJK Oberthal/TuS Hirstein (22:30), die der ASC Quierschied mit nur acht beziehungsweise sieben Spielerinnen bestreiten musste.

Die Tatsache, dass eine Position teilweise unbesetzt bleiben muss, wäre schon schlimm genug. Schließlich fallen so mögliche Abläufe zur Spieleröffnung weg. Außerdem ist die Mannschaft gezwungenermaßen abhängig von wenigen Spielerinnen – und damit umso berechenbarer für die Konkurrenz: Von den 222 Saisontoren, die der ASC Quierschied erzielt hat, entfallen 61 auf Svenja Hirth (Rückraum Mitte) und 55 auf Veronika Gawron (linker Rückraum). Dahinter folgen Linksaußen Michelle Schreiner mit 30 und Kreisläuferin Bonnie Cufaro mit 22 Treffern.

Dass für den Rest der Saison auch noch der Ausfall von Quierschieds Rückraumspielerin Leonie Rodener, mit 16 Treffern immerhin die fünftbeste Werferin des Saarlandligisten, aufgrund einer Ellenbogen-Verletzung droht, belastet die Lage zusätzlich. „Ich denke, der sechste Platz ist angemessen für die Leistung, die wir gebracht haben. Auch wenn wir vielleicht härter dafür gearbeitet haben“, erklärt Tassone. Der 22 Jahre alte Co-Trainer von Trainer Max Brückerhoff fordert von der Mannschaft eine fokussierte Arbeit bis zum Ende des Spieljahres: „Ich denke zwar, die Tabelle wird ungefähr so bleiben, wie sie aktuell ist. Aber wir sollten mit Ehrgeiz an die Sache rangehen, um uns zu beweisen, dass doch mehr geht, als bisher passiert ist.“

Im ersten Liga-Spiel des neuen Jahres, das gleichzeitig das letzte der Hinrunde ist, tritt der ASC Quierschied an diesem Sonntag, 5. Januar, um 18 Uhr in der Rastbachtalhalle bei der heimstarken HSG TVA/ATSV Saarbrücken an. Die belegt mit 15:5 Punkten Tabellenplatz drei und hat sich im Rückraum „mit Emma Lesch noch mal deutlich verstärkt“, wie Tassone sagt. Die HSG TVA/ATSV Saarbrücken musste sich in eigener Halle bis dato nur dem verlustpunktfreien Tabellenführer SV 64 Zweibrücken II (20:27) geschlagen geben.

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