Der Architekt des Erfolgs

Saarbrücken · Am Sonntag spielt der 1. FC Saarbrücken in Frankfurt um die deutsche Meisterschaft. Die Erfolge des Tischtennis-Bundesligisten sind kein Zufall. Dahinter steckt vor allem ein Name: Slobodan Grujic, der Trainer.

 In dieser Saison musste Slobodan Grujic sogar an der Platte aushelfen und zeigte immer wieder sein Können. Beim FCS überzeugt der Serbe aber vor allem als Trainer. Foto: Schlichter

In dieser Saison musste Slobodan Grujic sogar an der Platte aushelfen und zeigte immer wieder sein Können. Beim FCS überzeugt der Serbe aber vor allem als Trainer. Foto: Schlichter

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Er ist der Architekt des Erfolgs. Der Gewinn des ETTU-Pokals, gute Auftritte in der Champions League und drei Playoff-Teilnahmen inklusive der aktuellen Saison hat er zu verzeichnen. Dabei ist Slobodan "Bobo" Grujic erst seit drei Jahren Trainer der Tischtennis-Spieler des 1. FC Saarbrücken . Am kommenden Sonntag kommt es in Frankfurt ab 13 Uhr für ihn dann allerdings zu einer Premiere. Erstmals hat es der FCS unter seiner Regie in das Finale um die deutsche Meisterschaft geschafft. Wieder geht es für den FCS, wie 2012 bei der ersten Finalteilnahme (1:3), gegen den deutschen Rekordmeister Borussia Düsseldorf.

"Das Finale war unser Geheimziel. Dort versuchen wir, alles abzurufen, und schauen, was Düsseldorf macht", erklärt Grujic, für den die Rheinländer Favoriten sind. Es werde auf die Tagesform ankommen, aber mit dem wiedergenesenen Topspieler Timo Boll sei Düsseldorf im Vorteil. "Trotzdem sind wir nicht chancenlos. Es ist ein Tag, ein Spiel. Ich freue mich einfach darauf", sagt Grujic.

Bei dem Aufeinandertreffen am Sonntag stehen aus Saarbrücker Sicht besonders zwei Spieler im Fokus: Patrick Franziska und Adrien Mattenet. Während Franziska noch für Düsseldorf an die Platte geht, aber nächste Saison den FCS-Dress tragen wird, bestreitet Franzose Mattenet sein letztes Spiel für die Saarländer. "Patrick wird alles geben. Er spielt für Düsseldorf, da spielt die Zukunft keine Rolle", sagt der Trainer: "Für Adrien ist es sicherlich ein besonderes Spiel. Er wird alles tun, um dem Team nochmal zu helfen. Ich wünsche ihm eine gute Leistung."

Dass mit Franziska und Patrick Baum kommende Saison gleich zwei deutsche Topspieler für den FCS spielen werden, ist auch Grujics Verdienst. "Es ist ein wichtiger Schritt für den Verein, zwei gute deutsche Spieler zu verpflichten. Sie haben selbst gemerkt, dass hier etwas passiert", meint der viermalige Olympia-Teilnehmer.

Ein Blick in die Trainingshalle an der Saarbrücker Hermann-Neuberger-Sportschule belegt Grujics Einschätzung. Seitdem der Serbe hier Trainer ist, hat er nach und nach eine starke Trainingsgruppe um sich herum aufgebaut, die ähnlich erfolgsorientiert arbeitet wie die am Bundesstützpunkt in Düsseldorf. Neben den FCS-Profis Tiago Apolonia, Bojan Tokic und Mattenet zählen auch die Nachwuchskräfte des FCS wie Dennis Klein und Andrey Semenov zu dieser Gruppe. Hinzu kommen Spieler wie Jonathan Groth (23/Dänemark) vom Ligakonkurrenten TTC Fulda-Maberzell, der sich unter der Leitung von Grujic und dessen Kollegen Wang Zhi bis auf Platz 35 der Weltrangliste vorgespielt hat.

Die hohe Trainingsqualität trägt jetzt Früchte. "Mit der Entwicklung bin ich sehr zufrieden und glücklich. Mit den Erfolgen wollen auch immer mehr Spieler kommen. Die Atmosphäre ist einfach gut", erzählt der 42-Jährige. Das Team achte darauf, dass die Spieler auch menschlich in die Gruppe passen. Es müssten daher auch nicht immer Topspieler sein.

 Der bisher größte Erfolg des 1. FC Saarbrücken – und Trainer Slobodan Grujic (Dritter von links) ist mittendrin im Jubel nach dem Gewinn des ETTU-Pokals. Foto: Ruppenthal

Der bisher größte Erfolg des 1. FC Saarbrücken – und Trainer Slobodan Grujic (Dritter von links) ist mittendrin im Jubel nach dem Gewinn des ETTU-Pokals. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Zwei Jahre hat der zweifache Vater beim FCS noch Vertrag, doch er denkt langfristig. "Momentan konzentriere ich mich voll auf meinen Job hier und möchte das mit dem ganzen Team weitermachen. Ich genieße die Zeit hier, besonders wenn ich sehe, dass alles funktioniert und einen Sinn macht", sagt Grujic, der 1997 nach Deutschland kam und sich nach eigener Aussage mit seiner Familie in Saarbrücken sehr wohl fühlt. Er, der als Spieler mit dem TV Gönnern sogar die Champions League gewann, er könnte den FCS zum größten nationalen Erfolg führen. Schließlich ist "Bobo" Grujic der Architekt des Erfolges.

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