Fußball-Regionalliga Der Antreiber meldet sich zurück

Elversberg · Der lange verletzte Stürmer Moritz Göttel steht im Elversberger Heimspiel gegen Kickers Offenbach wieder im Kader.

 Moritz Göttel will wieder über Tore jubeln. In dieser Saison ging das noch nicht. Die SV Elversberg hat noch keinen Sieg eingefahren, und Göttel war verletzungsbedingt noch nicht im Einsatz.

Moritz Göttel will wieder über Tore jubeln. In dieser Saison ging das noch nicht. Die SV Elversberg hat noch keinen Sieg eingefahren, und Göttel war verletzungsbedingt noch nicht im Einsatz.

Foto: Andreas Schlichter

„Moritz Göttel, Moritz Göttel“, skandieren die Fans des Fußball-Regionalligisten SV Elversberg am liebsten, wenn sie merken, es läuft nicht so richtig bei ihrer Mannschaft auf dem Rasen. In der vergangenen Saison forderten die Anhänger den Einsatz des Stürmers fast schon obligatorisch in so gut wie jedem Spiel. In dieser Spielzeit ist alles anders, viel schlimmer: Nach vier Spielen hat die SVE noch kein Tor geschossen und liegt mit drei Punkten auf dem 13. Tabellenplatz.

Auch bei Moritz Göttel lief es in den vergangenen Monaten nicht rund. Am 14. Mai zog sich der Stürmer im Spiel gegen den FC Astoria Walldorf einen Syndesmosebandriss zu. Aber: Heute im Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers (19 Uhr) ist Göttel zurück. Seit zwei Wochen trainiert der 24-Jährige wieder mit der Mannschaft. Am vergangenen Wochenende erzielte er beim 4:1-Sieg der U21 in der Saarlandliga gegen den FV Schwalbach ein Tor. „Von Beginn an wird er nicht spielen, aber 15 bis 20 Minuten kann er Vollgas geben. Wir wollen den Jungen in Ruhe wieder in die Mannschaft bringen“, sagt Trainer Karsten Neitzel.

Neitzel weiß, dass Göttel im positiven Sinne fußball-verrückt ist. „Moritz muss man ständig bremsen, dass er nicht zu viel macht. Er hat eine Wahnsinns-Einstellung“, sagt der Trainer. Nach seiner Verletzung hatte Göttel keineswegs eine Pause gemacht, sondern noch im Saarlandpokal-Finale und auch im Relegations-Rückspiel gespielt.

„Ich wollte der Mannschaft einfach helfen. Ich hatte noch nie solche Schmerzen wie in dieser Zeit im Spiel und im Training“, blickt Göttel zurück: „Ich habe damals unseren Mannschaftsarzt Frank Krämer fast Tag und Nacht angerufen, um zu fragen, was ich tun kann. Der Fuß war stabil, aber Bewegungen ohne Schmerzen waren nicht möglich. Es war eine Erfahrung, aus der ich gelernt habe. Aber nochmals möchte ich unserem Doc danken. Ich glaube, ich habe ihn ganz schön genervt“, sagt Göttel. Mittlerweile sind die Schmerzen weg, und Göttel brennt wie eh und je auf seinen Einsatz: „Ich denke nicht mehr an die Verletzung, das ist das Wichtigste. Alles andere werden wir in den kommenden Wochen sehen.“

In der vergangenen Saison durfte der Publikumsliebling bei 28 Einsätzen nur einmal über 90 Minuten spielen. Rechnet man alle Einsatzzeiten aus der Vorsaison zusammen, kam Göttel auf elf Mal 90 Minuten, in denen er acht Tore erzielt hat. Warum es aktuell bei der SVE nicht läuft, weiß der 24-Jährige auch nicht. „Vielleicht fehlt Glück, vielleicht auch ein bisschen Aggressivität. Aber wir werden die Kurve kriegen und wollen endlich aus dieser Liga raus“, sagt Göttel und wird schon emotional.

Heute Abend wird es gegen Offenbach aber alles andere als ein Aufbauspiel. Die Hessen liegen mit zehn Punkten aktuell auf Platz drei und zählen zu den Relegations-Kandidaten. „Die spielen klassisch 4-4-2 und haben im Mittelfeld und in der Offensive enorme Qualität“, sagt Neitzel, der seine Mannschaft deutlich offensiv aufstellt, um die Torflaute zu beenden. „Die Jungs nehmen die Taktik an und wollen sie auch. Wir haben zwar noch kein Tor geschossen, doch wir haben in allen Spielen vieles richtig gemacht“, erläutert der Trainer.

Außenverteidiger Lukas Kohler hat auch keine wirkliche Erklärung, warum das Runde bislang noch nicht ins Eckige wollte. „Wir hatten ganz viele Aktionen, wo einfach der letzte Pass oder der Abschluss nicht kam. Wenn wir in den Spielen chancenlos gewesen wären, würde ich mir Sorgen machen. So weiß ich, dass unsere Zeit definitiv kommen wird.“ Vielleicht auch dank Göttel.

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