Der alte Mann ist nicht müde

Saarbrücken · Bojan Tokic spielt seit 2009 für den 1. FC Saarbrücken Tischtennis. 2016 wird für ihn und die Mannschaft sportlich ein wichtiges Jahr mit vielen Höhepunkten. Am Freitag geht es in der Champions League zur Sache.

 Bojan Tokic spielt schon seit 2009 für den 1. FC Saarbrücken und fühlt sich als „halber Deutscher“. Auch im Alter von 35 Jahren hat er noch hohe Ziele – mit dem Verein, aber auch international. Foto: Wieck

Bojan Tokic spielt schon seit 2009 für den 1. FC Saarbrücken und fühlt sich als „halber Deutscher“. Auch im Alter von 35 Jahren hat er noch hohe Ziele – mit dem Verein, aber auch international. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Während sich andere an ihrem Geburtstag Kuchen gönnen und feiern, steht er zwei Mal zum Training an der Tischtennis-Platte in der Multifunktionshalle der Hermann-Neuberger-Sportschule: Bojan Tokic ist seit gestern 35 Jahre alt und kein bisschen müde. "Ich denke, ich habe noch ein ordentliches Niveau. Erst wenn ich das Gefühl habe, meine Leistungen werden schlechter, beende ich meine Karriere", erklärt der Slowene in Diensten des 1. FC Saarbrücken . Dass seine Leistungen noch stimmen, hat Tokic schon mehr als einmal bewiesen.

Seit 2009 spielt er für den FCS. Er war dabei, als die Blau-Schwarzen 2012 den deutschen Pokal und 2014 den ETTU-Pokal gewannen: "Seitdem ich hier bin, haben wir unsere Saisonziele immer erreicht. Wir schaffen es dieses Jahr vermutlich zum sechsten Mal in Folge in die Playoffs. Das zeigt eine gewisse Kontinuität", sagt der Weltranglisten-65.

Begeistert ist Tokic vor allem von den Bedingungen, die er in Saarbrücken vorfindet. "Die Sportschule bietet uns optimale Möglichkeiten. Ich glaube, es gibt keinen Verein oder Verband, der solche Voraussetzungen hat", schwärmt der Rechtshänder, der sich selbst als "halben Deutschen" bezeichnet.

Für dieses Jahr hat er sich sowohl mit der Mannschaft als auch für sich selbst hohe Ziele gesteckt. Besonders die mögliche Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro - es wäre seine dritte - treibt ihn an. "Momentan sieht es für mich ganz gut aus, aber genau sagen, ob ich es schaffe, kann ich noch nicht", erklärt der fünffache slowenische Meister. Außerdem wolle er sich bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Kuala Lumpur (28. Februar bis 6. März) und der Europameisterschaft in Budapest (18. bis 23. Oktober) gut verkaufen.

Am Freitag steht für den FCS aber erstmal das Viertelfinale der Champions League auf dem Programm. Um 20 Uhr treffen die Blau-Schwarzen in der Joachim-Deckarm-Halle auf den polnischen Topclub Olimpia Unia Grudziadz. "Der Gegner ist sehr gut. Es war zwar eine kleine Überraschung, dass sie in ihrer starken Gruppe Erster geworden sind, aber das zeigt ihr starkes Niveau", schätzt der 35-Jährige den Gegner ein. Vermutlich wird Adrien Mattenet gegen Grudziadz erneut ausfallen. Er war vor einer Woche umgeknickt und erlitt eine Bänderdehnung im Sprunggelenk. "Wir haben ein bisschen Pech mit der Verletzung. Durch Adriens Ausfall muss wohl unser Trainer Slobodan Grujic spielen", erklärt der Slowene. Grund dafür ist die Regelung, dass nur Spieler spielberechtigt sind, die in der Qualifikation mindestens drei Spiele absolviert haben. Trotzdem werden Tokic, Grujic und Tiago Apolonia sich nicht kampflos geschlagen geben. Wer selbst am eigenen Geburtstag so hart schuftet, kann auch diese Aufgabe bewältigen.

Das Finale der Tischtennis-Bundesliga steigt am 22. Mai zum insgesamt vierten Mal in Folge in Frankfurt.

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Am RandeDer deutsche Tischtennis-Rekordmeister Borussia Düsseldorf hat den österreichischen Weltklasse-Spieler Stefan Fegerl verpflichtet. Der 27-Jährige ist Europameister mit der Mannschaft und im Doppel. Er erhielt einen Vertrag bis Juni 2018. "Er ist unser absoluter Wunschspieler", sagte Borussia-Manager Andreas Preuß. Im Dezember hatte der deutsche Nationalspieler Patrick Franziska seinen Abschied aus Düsseldorf verkündet. Er wechselt zur nächsten Saison zum 1. FC Saarbrücken . dpa

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