Der afrikanische WM-Traum endet auf brutale Weise

Johannesburg. Die "Black Stars" sind verglüht: Dank seiner Nervenstärke vom Punkt und Elfmeter-Killer Fernando Muslera hat Uruguay erstmals seit 40 Jahren wieder ein WM-Halbfinale erreicht und die Hoffnungen ganz Afrikas zerstört

Johannesburg. Die "Black Stars" sind verglüht: Dank seiner Nervenstärke vom Punkt und Elfmeter-Killer Fernando Muslera hat Uruguay erstmals seit 40 Jahren wieder ein WM-Halbfinale erreicht und die Hoffnungen ganz Afrikas zerstört. Während die "Himmelblauen" ihre Renaissance auf der Weltbühne des Fußballs mit dem 4:2-Sieg im Elfmeterschießen fortsetzten, schied Ghana als letzter Teilnehmer des Gastgeber-Kontinents aus. Nach 120 Minuten hatte es 1:1 (1:1, 0:1) gestanden. Auf das erste Team in einem WM-Semifinale muss Afrika damit weiter warten. Uruguay trifft am Dienstag auf die Niederlande, das Brasilien ausschaltete.

Dank der besseren Spielanlage und größeren Ballsicherheit kontrollierte Uruguay die Partie zunächst und erarbeitete sich einige gute Möglichkeiten. Luis Suarez (11.) prüfte Ghanas Schlussmann Richard Kingson, der wenig später bei einer Freistoß-Flanke von Forlan eine kleine Unsicherheit verriet. Der Keeper vom englischen Premier-League-Club Wigan Athletic bewahrte sein Team danach aber zweimal vor einem Rückstand. Zunächst verhinderte er mit einem Reflex ein Eigentor von John Mensah (18.), dann lenkte der 27-Jährige einen Schuss von Suarez über den Querbalken.

Von Ghana war eine halbe Stunde lang nichts zu sehen, doch plötzlich waren die "Black Stars" da. Nach einer Ecke verfehlte Abwehrspieler Isaac Vorsah vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim per Kopf nur um Haaresbreite das 1:0. Eine Minute später strich ein Schuss von Asamoah Gyan nach Vorarbeit des sich von Minute zu Minute steigernden Kevin-Prince Boateng ähnlich knapp am Pfosten vorbei. Die von den Vuvuzelas lautstark nach vorn getriebenen Ghanaer beherrschten nun die Szenerie.

Kurz zuvor hatte Uruguay seinen Kapitän und Abwehrchef Diego Lugano verloren. Der Profi von Fenerbahce Istanbul musste seinen Platz wegen einer Knieverletzung für Andres Scotti räumen. Den "Urus" war die Verunsicherung anzumerken, in der Defensive ging es beim Weltmeister von 1930 und 1950 nun drunter und drüber. Für den längst fälligen Jubel sorgte dann Muntari in der Nachspielzeit. Der Mittelfeldspieler vom Champions-League-Sieger Inter Mailand überwand Fernando Muslera mit einem Schuss aus 30 Metern.

Nach dem Wechsel brachte Forlan Uruguay mit einem Freistoß aus 20 Metern ins Spiel zurück. In der Verlängerung überschlugen sich dann die Ereignisse. Den Urus schwanden die Kräfte, und Luis Suarez sah nach einem Handspiel auf der Torlinie in der letzten Minute Rot. Doch Gyan knallte den fälligen Elfmeter an die Latte. Muslera wurde dann im Elfmeterschießen mit zwei gehaltenen Elfern zum Volkshelden von Uruguay. dpa

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