Denis allein zu Haus'

Elversberg. Ein Fußball-Profi trainiert ein bis zwei Mal am Tag, hat am Wochenende ein Spiel - und ansonsten viel Freizeit. Bei Denis Omerbegovic, Neuzugang des Regionalligisten SV Elversberg, kommt hinzu, dass er drei Wochen sturmfreie Bude hatte, da Freundin Jana fürs Studium ein Praktikum in Dortmund macht

Elversberg. Ein Fußball-Profi trainiert ein bis zwei Mal am Tag, hat am Wochenende ein Spiel - und ansonsten viel Freizeit. Bei Denis Omerbegovic, Neuzugang des Regionalligisten SV Elversberg, kommt hinzu, dass er drei Wochen sturmfreie Bude hatte, da Freundin Jana fürs Studium ein Praktikum in Dortmund macht. Also war Dauerparty angesagt? "Schön wär es, aber die Zeiten sind vorbei", sagt der 23-Jährige und lacht. In sieben Wochen steht der Saisonhöhepunkt im Hause Omerbegovic an. "Wir bekommen Nachwuchs. Aber ich verrate nicht, was es wird", sagt der Bosnier. Kürzlich ist der Offensivspieler, der von Borussia Dortmund II kam, nach Spiesen gezogen. "Am Wochenende kommt Jana wieder. Bis dahin will ich das Kinderzimmer eingerichtet haben", erzählt Omerbegovic, während er Kisten ins Zimmer schleppt: "Irgendwie ändert sich die ganze Lebenssituation. Ich denke mittlerweile erst nach, bevor ich etwas mache. In sieben Wochen habe ich mindestens doppelt so viel Verantwortung. Da muss ich Vorbild sein." Zu Hause wirkt er besonnen: "Auf dem Platz bin ich anderer Mensch. Wenn es sein muss, wird dazwischen gehauen oder eine Gelbe Karte für den Gegner provoziert. Wir wollen gewinnen, da gibt's kein Pardon."

Vergangenes Wochenende hat er beim Bonner SC (2:0) für die SVE das erste Spiel von Beginn gemacht - und getroffen. Heute, 19 Uhr, ist der 1. FC Köln II zu Gast. "Ich gehe davon aus, dass ich wieder von Beginn an spiele und wieder das Tor treffe", sagt der Bosnier, der für LR Ahlen in drei Jahren A-Jugend-Bundesliga über 100 Tore erzielt hat und drei Mal in Folge Torschützenkönig war. Nach dem Wechsel zu Borussia Dortmund trainierte der Industriekaufmann bei der Bundesliga-Elf unter Thomas Doll mit. "Wer weiß, vielleicht ist der Traum vom Bundesliga-Profi noch nicht vorbei. Wir haben eine starke Mannschaft, können vorne mitspielen. Sollten wir aufsteigen, eröffnen sich für jeden Spieler Perspektiven. Auch für den Verein", glaubt Omerbegovic.

Bis dahin heißt es Kisten schleppen, Spielsachen kaufen und Kinderzimmer einrichten. Für Abwechslung sorgen dabei Mitspieler. "Wir machen viel. Vergangene Woche waren wir am Bostalsee grillen. Und wenn ich mit Jeton Arifi und Haluk Türkeri die Playstation anschmeiße, kann es ziemlich spät werden", sagt der Bosnier lächelnd. leh

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