Demontage am Kieselhumes

Saarbrücken. Genau 153 Zuschauer - so die offizielle Zahl - waren gestern Nachmittag in das Stadion am Kieselhumes gekommen. Die meisten davon in der Hoffnung, die Leistung der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken gegen die SG Essen-Schönebeck würde die Minustemperaturen auf der Tribüne aufwiegen. Doch es kam anders - ganz anders

Saarbrücken. Genau 153 Zuschauer - so die offizielle Zahl - waren gestern Nachmittag in das Stadion am Kieselhumes gekommen. Die meisten davon in der Hoffnung, die Leistung der Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken gegen die SG Essen-Schönebeck würde die Minustemperaturen auf der Tribüne aufwiegen. Doch es kam anders - ganz anders. Auf dem leicht mit Schnee bedeckten Rasen ließ der FCS vor allem in Hälfte eins fast alles vermissen, was an Fußball gefällt. Folgerichtig unterlag der FCS dem Tabellennachbarn mit 1:3 (0:2) - und war damit noch gut bedient.

Als "das Spiel der 1000 Einwürfe" betitelte SG-Trainer Markus Högner die Begegnung, weil beide Teams kaum Ballstafetten zustande brachten, die nicht direkt im Aus landeten. FCS-Trainer Stephan Fröhlich, der entgegen seiner sonstigen Gepflogenheiten fast das gesamte Spiel regungslos auf seiner Trainerbank saß, vermisste "die fehlenden Tugenden im Abstiegskampf. In Hälfte eins hat die Mannschaft zu wenig gekämpft, und auch die Kommunikation hat gefehlt."

Auch FCS-Präsident Paul Borgard, der mit seinem Vize Harald Ebertz auf der Tribüne saß, war unzufrieden. "In der ersten Halbzeit war die Mannschaft nicht auf dem Platz", sagte der Präsident. Dass der Gast aus Essen durch Tore von Melanie Hoffmann (15.) und Katarina Ann Tarr (21.) nur mit 2:0 führte, war für den FCS noch glücklich. "Wir hätten mit 3:0 oder 4:0 in die Halbzeit gehen müssen", fand Gästetrainer Högner. Bei beiden Gegentoren sah FCS-Torfrau Romina Holz nicht gut aus.

Das kurze Aufbäumen der Saarländerinnen nach der Pause, das nach einem Freistoß von Juliana Edwards zum Anschluss durch Sarah Schatton führte (55.), hielt nicht lange an, denn der FCS hatte ansonsten keine einzige echte Torchance. Essen übernahm wieder die Kontrolle über das Spiel und erzielte in Person der eingewechselten Ex-FCS-Spielerin Nadine Kraus den Endstand (88.). "Es freut mich, dass wir diese wichtigen Punkte mitnehmen konnten, aber es tut auch ein bisschen weh, meinem alten Verein den Todesstoß zu versetzen", sagte Kraus.

FCS-Trainer Fröhlich glaubt, dass sich Essen und Bayer Leverkusen nach dem 4:1 gegen den Hamburger SV nun aus dem Abstiegskampf verabschiedet haben. "Jetzt ist es ein Zweikampf zwischen Jena und uns", erklärte Fröhlich. Nadine Kraus wünscht sich dabei ein besseres Ende für ihre ehemalige Mannschaft: "Es wäre schön, nächste Saison wieder hierher zu kommen."

Frauen-Bundesliga

Nachholspiele:



 Bayer Leverkusen - HSV  4:1 
 FCS - SG Essen-Schönebeck  1:3 



 1  .  Turbine Potsdam  16  41  :  12  40 
 2  .  1. FFC Frankfurt  16  69  :  14  39 
 3  .  FCR 2001 Duisburg  16  46  :  15  38 
 4  .  VfL Wolfsburg  17  45  :  36  29 
 5  .  Hamburger SV  17  31  :  34  26 
 6  .  SC Bad Neuenahr  15  39  :  31  24 
 7  .  Bayern München  16  27  :  22  23 
 8  .  Bayer Leverkusen  16  26  :  44  17 
 9  .  SG Essen-Schönebeck  16  21  :  35  16 
 10  .  1. FC Saarbrücken  16  16  :  41  13 
 11  .  FF USV Jena  16  13  :  43  12 
 12  .  Herforder SV  15  11  :  58  1 

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