Handball-Saarlandliga Der Spitzenreiter reist zum ersten Absteiger

Homburg/Niederwürzbach/Ommersheim/St. Ingbert · David gegen Goliath heißt es, wenn Handball-Saarlandliga-Schlusslicht SG Ommersheim/Aßweiler den Tabellenführer TV Homburg herausfordert. Für die SG wird das Ergebnis sportlich nicht mehr relevant sein. Sie zieht sich nach der Runde in jedem Fall in die Verbandsliga zurück.

  Mit vereinten Kräften versuchten die Ommersheimer Manuel Wilhelm (links) und Sebastian Seidens im Hinspiel Homburgs David Szilagy in Zaum zu halten. Viel half es nicht. Szilagy erzielte neun Tore, der TVH gewann mit 35:18. Ommersheim zieht sich nach der Saison in jedem Fall in die Verbandsliga zurück.

Mit vereinten Kräften versuchten die Ommersheimer Manuel Wilhelm (links) und Sebastian Seidens im Hinspiel Homburgs David Szilagy in Zaum zu halten. Viel half es nicht. Szilagy erzielte neun Tore, der TVH gewann mit 35:18. Ommersheim zieht sich nach der Saison in jedem Fall in die Verbandsliga zurück.

Foto: Hagen/Markus Hagen

Die SG Ommersheim/Aßweiler zieht die Konsequenz aus ihrem bisherigen Abschneiden in der Handball-Saarlandliga. Unabhängig vom weiteren Ausgang der Saison erklärt Trainer Mike White: „Es wird so sein, dass wir in die Verbandsliga zurückgehen. Weil wir merken, wir kommen an das Niveau der Saarlandliga nicht heran.“

Die SG war der große Überraschungsaufsteiger der Handball-Saarlandliga. Als Zweiter der Verbandsliga kletterte die Spielgemeinschaft, die im Vorjahr erst aus der Bezirksliga aufgestiegen war, vollkommen unerwartet direkt in die höchste saarländische Spielklasse. Dort sorgte sie gleich am ersten Spieltag der laufenden Saison mit einem 23:22-Sieg gegen die HG Saarlouis II für eine Überraschung. Doch seitdem ging die SG immer als Verlierer vom Platz. Zumeist deutlich. Acht Spieltage vor Saisonschluss ist sie mit zwei Punkten abgeschlagen Letzter. Mit 414 Toren stellt Ommersheim den schwächsten Angriff der Liga. Bei den Gegentoren (573) ist nur der TuS Brotdorf (589) schlechter. Die Chance auf den Klassenverbleib aus eigener Kraft ist ohnehin minimal. Nachgedacht über den bewussten Abstieg in die Verbandsliga habe die Spielgemeinschaft schon eine Weile, für den Fall einer 180 Grad-Wende der Ergebnisse und eine unerwartete Siegesserie hielt sich der Klub zumindest die Option offen, in der Saarlandliga zu bleiben. Mit jedem Spiel in diesem Jahr rückte das aber noch weiter in die Ferne. Nun ist die Entscheidung endgültig. „Wir kriegen es nicht auf die Platte, haben nicht die Konstanz. Gegen die Mannschaften im oberen Drittel spielen wir keine Rolle. Da merkst du einfach den Klassenunterschied. Der ist einfach da“, meint White und erörtert: „Der Sprung von der Bezirksliga über die Verbandsliga in die Saarlandliga – ohne dass wir personell eine große Aufstockung erfahren haben – ist wirklich spürbar.“

Die Saison einfach so ausklingen lassen und nur noch „zur Gaudi“ am Spielbetrieb teilnehmen werde das Saarlandliga-Schlusslicht aber nicht. Schon gar nicht diesen Samstagabend, obwohl das Spiel ansteht, das rein tabellarisch am aussichtslosesten erscheint. Denn um 19.30 Uhr hat die SG in der St. Ingberter Wallerfeldhalle den TV Homburg zu Gast. Der TVH ist Tabellenführer und verfügt individuell wohl über den spielstärksten Kader der Saarlandliga. Die Meisterschaft und die damit verbundene Qualifikation zur Aufstiegs-Relegation sind beim Oberliga-Absteiger fest eingeplant. Mit Muhamet Durmishi (Kreis und Rückraum, HF Illtal), Richard Wilga (Linksaußen, VTZ Saarpfalz) und Benedikt Berz (Tor, SV 64 Zweibrücken) hat der Titelfavorit seinen Kader für die kommende Saison schon mächtig aufgestockt. Davon entmutigen lassen werde sich sein Team aber nicht. „Die Stimmung in der Mannschaft ist nach wie vor super. Wir genießen jeden Moment in der Saarlandliga und werden niemandem etwas schenken“, sagt White, der davon ausgeht, dass das auch bis zum 26. Spieltag so bleiben werde. Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Der Termin für die Abschlussfahrt steht und alle sind an Bord.“

Der Tabellenachte TV Niederwürzbach empfängt am Samstag um 18 Uhr seinen direkten Verfolger HSG Dudweiler-Fischbach in der Würzbachhalle in Niederwürzbach.Exakt 24 Stunden später spielt die SGH St. Ingbert (Platz 5) in der Merchweiler Allenfeldhalle gegen den TV Merchweiler (7).

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