Das Zittern und Rechnen hat begonnen

Berlin · In der EM-Qualifikation stehen die letzten beiden Spieltage an. Während Spanien, Italien, Portugal und Nordirland es aus eigener Kraft schaffen können, bangt die Niederlande um die Chance, über die Relegation zur EM zu kommen.

19 Plätze sind noch zu vergeben für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Polen und Portugal können heute das Ticket lösen. Spanien und Italien können mit Siegen morgen gegen Luxemburg beziehungsweise am Samstag in Aserbaidschan ihre Plätze bei der ersten EM mit 24 Mannschaften sichern. Spätestens am Dienstag ist klar, welche Mannschaften neben den qualifizierten Nationen England, Österreich, Tschechien, Island und Gastgeber Frankreich dabei sind und welche acht die Relegation um die letzten vier freien Plätze erreichen.

Polen, Zweiter in Gruppe D hinter Weltmeister Deutschland, könnte mit einem Sieg heute in Schottland (20.45 Uhr) die dritte EM-Teilnahme nach 2008 und 2012 (Mitgastgeber) schaffen. Vorausgesetzt, Irland spielt gegen Deutschland höchstens unentschieden. "Wir sind so nah dran", erklärt Robert Lewandowski von Bayern München. Mit zehn Treffern führt er die Torschützenliste der EM-Qualifikation an. In Bundesliga und Champions League erzielte er zwölf Tore in den vergangenen vier Spielen. Er sagt: "Natürlich habe ich meine Form der letzten Wochen genossen, andererseits habe ich nicht viel darüber nachgedacht. Denn dieses wichtige Wochenende liegt nun vor uns." Seine Tore wie am Fließband hinterließen Eindruck bei Schottlands Verteidiger Grant Hanley: "Seine Rekord in den jüngsten Spielen ist ziemlich unglaublich."

Nordirlands Lewandowski heißt Kyle Lafferty. Sieben der zwölf Qualifikations-Tore schoss der Stürmer von Norwich City. Nordirland kann heute das EM-Ticket lösen - im Spiel der Gruppe F um 20.45 Uhr zuhause gegen die sieglosen Griechen, Europameister von 2004. Die Vorfreude bei den nordirischen Fans ist riesengroß: Binnen weniger Minuten waren die 11 700 Eintrittskarten für das Spiel in Belfast verkauft. Hinter den Nordiren kann auch Rumänien die EM-Planung bei einem Sieg konkretisieren. Die Rumänen sind eine von fünf unbesiegten Mannschaften in der Qualifikation. Gegner ist Finnland, das auch noch Zweiter werden kann. Ebenso wie der Dritte Ungarn, der zeitgleich zuhause gegen die Färöer spielt.

Weltfußballer Ronaldo muss im Spitzenspiel der Gruppe I gegen Dänemark nicht mal treffen, damit er mit Portugal das EM-Ticket löst. Ein Remis genügt. Die Niederlande haben es dagegen nicht selbst in der Hand. Für sie geht es nur noch um den Relegations-Platz. Und den hat der Vize-Weltmeister von 2010 selbst dann nicht sicher, wenn er am Samstag in Kasachstan und am Dienstag zu Hause gegen Tschechien gewinnt. Hinter den qualifizierten Isländern und Tschechen haben die Türken Platz drei inne mit zwei Punkten mehr als die Niederländer. Sie spielen am Samstag in Tschechien und erwarten Island am Dienstag. Der direkte Vergleich mit den Niederlanden spricht für die Türkei. "Oranje" droht erstmals seit 1984 nicht bei einer EM zu sein.

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