Das wohl wichtigste Tor der Cynthia Uwak

Essen. Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen. Im Mannschaftsbus der Fußball-Frauen des 1. FC Saarbrücken herrschte ausgelassene Stimmung. Laute Gesänge waren zu hören, Gelächter - und mit ziemlicher Sicherheit war auch Alkohol im Spiel

 Irgendwo unter diesem Berg von FCS-Spielerinnen liegt Cythia Uwak, Torschützin des 1:0-Siegtreffers, begraben. Foto: Eibner

Irgendwo unter diesem Berg von FCS-Spielerinnen liegt Cythia Uwak, Torschützin des 1:0-Siegtreffers, begraben. Foto: Eibner

Essen. Man konnte sein eigenes Wort nicht verstehen. Im Mannschaftsbus der Fußball-Frauen des 1. FC Saarbrücken herrschte ausgelassene Stimmung. Laute Gesänge waren zu hören, Gelächter - und mit ziemlicher Sicherheit war auch Alkohol im Spiel.

Dazu gab es einen mehr als triftigen Grund - der Auswärtssieg bei der SG Essen-Schönebeck und der damit verbundene Klassenverbleib in der Bundesliga. Durch den 1:0-Sieg und die gleichzeitige 0:5-Niederlage des SC Freiburg beim FCR 2001 Duisburg durfte der FCS schon am vorletzten Spieltag feiern. Mit nun sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist der FCS nicht mehr einzuholen. Torschützin für die überglücklichen Saarbrückerinnen war Cynthia Uwak (8. Minute).

FCS-Trainer Stephan Fröhlich teilte die Begeisterung. "Wir haben das Unmögliche möglich gemacht und aus einer mehr als schwierigen Ausgangssituation das Optimale rausgeholt. Das war nicht vorauszusehen", lobt Fröhlich, "das war eine Riesenleistung. Ich bin unheimlich stolz auf das Kollektiv."

Der Sieg im letzten Auswärtsspiel der Saison war verdient, auch wenn das Spiel einen eher kämpferischen Charakter hatte. "Es war mehr Abstiegskrampf statt Abstiegskampf", sagte Fröhlich scherzhaft, war aber stolz auf die Moral seiner Mannschaft: "Es war eine große nervliche Belastung für die Spielerinnen. Aber sie haben dem Druck standgehalten und ihr Glück erzwungen." Dies geschah in Person von FCS-Stürmerin Cynthia Uwak, die schon früh in der Partie einen Abwehrfehler der gegnerischen Abwehr eiskalt ausnutze, im Anschluss die 1:1-Situation mit Essens Torfrau für sich entschied und zur Führung einschob. "Das Tor hat uns Sicherheit gegeben", erklärte Fröhlich. Danach verwaltete der FCS die Führung und hielt den Angriffen der Gastgeberinnen stand.

Ob die Heldinnen des Tages die Stimmung im Bus auf den über 300 Kilometern bis nach Saarbrücken aufrechterhalten konnten, ist offen. Sicher war jedoch, dass die Mannschaft dem Tag des Triumphs einen gebührenden Abschluss bereitete. "Wir werden am St. Johanner Markt feiern", verriet Trainer Fröhlich.

Auf Einen Blick

Turbine Potsdam ist zum vierten Mal deutscher Frauenfußball-Meister. Der Titelverteidiger gewann am Sonntag 1:0 gegen Bad Neuenahr und ist einen Spieltag vor Schluss nicht mehr einzuholen. Für die Brandenburgerinnen ist es der vierte Titel nach 2004, 2006 und 2009. Die Mannschaft um die Ex-Saarbrückerinnen Josephine Henning und Nadine Keßler kann außerdem noch Champions-League-Sieger werden. dpa

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