Das Wasserflaschen-Drama vom Norisring

Nürnberg · Wegen einer simplen Wasserflasche hat Audi den ersehnten Heimsieg am Norisring doch noch verloren. Die Vorgänge in Nürnberg sorgen für Kopfschütteln und Entrüstung, sie sind keine Werbung für die Tourenwagenserie.

Eine ominöse Wasserflasche, eine umstrittene Disqualifikation und jede Menge Häme: Timo Glock ist noch nicht lange dabei in der DTM, eine klare Meinung zum jüngsten Chaos hat der frühere Formel-1-Pilot dennoch. "Wenn die DTM nicht aufpasst", sagte Glock gestern, "fängt man an, sich lächerlich zu machen". Harte Worte des prominentesten Fahrers, doch die Umstände der Disqualifikation des vermeintlichen Siegers Mattias Ekström (Audi) am Norisring sorgte nicht nur bei Glock für Kopfschütteln.

"Lächerlich", "ein Witz", "eine Farce" - auf der Facebook-Seite der DTM entlädt sich seit dem späten Sonntagabend die teils heftige Wut der Fans über die Entscheidung. Auch, weil die Rennkontrolleure fast sechs Stunden tagen mussten, um diese zu fällen. Dabei hatte eine simple Wasserflasche die Hauptrolle gespielt. Diese sorgte schließlich für den Ausschluss von Ekström. Auf den ersten Heimsieg seit 2002 muss Audi weiter warten.

Was war passiert? Ekströms Vater und ein Teammitglied hatten den Schweden beim gemeinsamen Jubel mit Wasser übergossen, gleich nachdem er sein Auto verlassen hatte. Die TV-Bilder zeigen dies klar. Was banal scheint an einem heißen Sommertag, ist im Parc fermé ein Regelbruch, denn das Gewicht von Fahrer und Auto darf vor dem Wiegen nicht verändert werden.

Das Gewicht von Ekström und seinem Boliden soll sich laut Audi nicht im kritischen Bereich bewegt haben, die Entscheidung wirkt damit überhart - doch regelkonform ist sie. Zudem sorgte sie dafür, dass die Mercedes-Serie am Norisring auf elf Siege in Folge anwuchs. Robert Wickens rückte von Platz zwei auf und ist nun der Sieger. Audi hat Berufung angekündigt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort