Tennis Das Warten soll ein Ende haben

Paris · Tennisprofi Angelique Kerber will erstmals seit 2015 endlich wieder ein Spiel bei den French Open gewinnen.

 Angelique Kerber zeigte zuletzt auch auf Sand aufsteigende Form.

Angelique Kerber zeigte zuletzt auch auf Sand aufsteigende Form.

Foto: dpa/Claudio Onorati

Vor den ersten Ballwechseln in Roland Garros zog sich Angelique Kerber in eine kleine Wohlfühloase zurück. In einem idyllischen Pariser Yoga-Studio tankte die Kielerin in den Tagen vor den French Open noch einmal Kraft und Energie. Die benötigt sie auch dringend, schließlich hat Kerber mit dem zweiten Grand-Slam-Turnier der Saison noch eine Rechnung offen. Seit 2015 wartet sie dort auf ein gewonnenes Match.

Das soll sich ändern. Kerber will das Major im Bois de Boulogne gelassener angehen als zuletzt. Anders als im Vorjahr, wo sie als Nummer eins der Setzliste in Runde eins ausschied. In diesem Jahr gehört die 30-Jährige nicht zu den Top-Favoriten, hat zudem keine Weltranglistenpunkte zu verteidigen. Vor ihrem Auftaktspiel gegen Fed-Cup-Kollegin Mona Barthel verspürt Kerber daher keinerlei Druck. Das liegt wohl auch daran, dass die zweimalige Grand-Slam-Siegerin auf dem von ihr ungeliebten Untergrund in Paris selbst nicht allzu viel von sich erwartet. „Sand wird wohl nie mein Lieblingsbelag“, hatte Kerber in den vergangenen Wochen immer wieder betont. Dass sie sich zudem beim Heimturnier in Stuttgart am Oberschenkel verletzte und daraufhin das Turnier in Madrid verpasste, verbessert ihre Chancen nicht.

In der Vorwoche jedoch feierte Kerber dann eine vielversprechendes Rückkehr in Rom, als sie erst im Viertelfinale an der späteren Turniersiegerin Jelena Switolina (Ukraine) scheiterte. Ob sie nun bereits wieder nahtlos an ihren starken Jahresauftakt anknüpfen kann, bleibt allerdings abzuwarten. Zumindest gesundheitlich habe sie aber keine Probleme mehr, gab Kerber in Paris nach ihrer ersten Trainingseinheit knapp zu Protokoll.

Und so ruhen auf der früheren Weltranglistenersten einmal mehr die deutschen Hoffnungen in der Frauenkonkurrenz. Mehr noch als auf Julia Görges, der nominellen Nummer eins, die nach ihren starken Auftritten von September bis April zuletzt etwas aus dem Tritt gekommen war. Zumal die 29-Jährige mit der Slowakin Dominika Cibulkova eine knifflige Erstrunden-Aufgabe erwischte und auch im weiteren Verlauf eine tückischere Auslosung besitzt als Kerber.

Deren Ambitionen sind derweil weiterhin groß. „Ihr Ziel ist es, eines Tages wieder die Nummer eins zu sein und damit anders umzugehen als im vergangenen Jahr“, sagte Kerbers belgischer Trainer Wim Fissette: „Sie arbeitet hart und ist sehr ehrgeizig. Sogar auf Sand, was nicht einfach für sie ist.“ In Paris bietet sich nun die Chance, dies unter Beweis zu stellen.

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