Das Warten auf die Versammlung

Beim Männergesangsverein, dem Kegelclub oder dem Kneippverein ist sie das höchste Vereinsorgan: die Mitgliederversammlung. Eigentlich ist das auch bei Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken so, doch irgendwie scheint es keiner der Verantwortlichen damit ernst zu nehmen

Beim Männergesangsverein, dem Kegelclub oder dem Kneippverein ist sie das höchste Vereinsorgan: die Mitgliederversammlung. Eigentlich ist das auch bei Fußball-Drittligist 1. FC Saarbrücken so, doch irgendwie scheint es keiner der Verantwortlichen damit ernst zu nehmen. Nach Paragraf 11, Absatz 1 der FCS-Satzung findet die ordentliche Mitgliederversammlung "alljährlich nach Beendigung der Pflichtspiele, spätestens jedoch sechs Monate nach Ende des Geschäftsjahres statt". Dieses Geschäftsjahr wird in Paragraf 1, Absatz 3 festgelegt: "Das Geschäftsjahr beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni des Folgejahres." So weit so gut. Doch schon die letzte "ordentliche" Mitgliederversammlung hatte Verspätung. Laut Satzung hätte sie zwischen Mai und Dezember 2008 stattfinden müssen. Tatsächlich stellte sich das Präsidium erst Ende März 2009 Fragen der Mitglieder. Die Versammlung für 2009 ließ man unter den Tisch fallen. 2010 warten Fans und Mitglieder noch immer auf die Einladung. "Nach der Runde", hatte Präsident Horst Hinschberger mal angekündigt. Dann hieß es August, mittlerweile ist es September. Dabei stehen wichtige Entscheidungen an. Der Aufsichtsrat, der das Präsidium bestimmt, muss neu gewählt werden. Noch scheint völlig offen, ob der Aufsichtsrats-Vorsitzende Reinhardt Klimmt sich nochmals zur Wahl stellt. Auch wer ins Präsidium berufen werden soll, gibt Anlass zu Spekulationen. Die Spatzen pfeifen von den Dächern, dass es im Innenverhältnis zwischen Hinschberger, "Vize" Harald Ebertz und Schatzmeister Dieter Weller nicht stimmt. Spannend ist auch die Frage, ob Hauptsponsor Hartmut Ostermann auf die Personalplanung an der Vereinsspitze Einfluss nimmt. Eins ist sicher: Es muss eminent wichtige Gründe geben, sonst darf man mit dem höchsten Vereinsgremium nicht so respektlos umgehen.

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