Das ungeduldige Warten auf „Micki“
Dortmund · Henrich Mchitarjan könnte die Attraktion des ersten Heimspiels von Borussia Dortmund werden. Von seiner Verletzung genesen, steht der Rekordtransfer des deutschen Vize-Meisters vor seinem Bundesliga-Debüt.
Es spricht vieles dafür, dass Borussia Dortmund seinen 27,5 Millionen Euro Ablöse teuren Neuzugang zunächst auf der Bank belässt. Es spricht aber auch vieles dafür, dass Henrich Mchitarjan per Kurzeinsatz sein Debüt in der Fußball-Bundesliga feiern wird. Denn die Syndesmose im Sprunggelenk ist verheilt, der teuerste Spieler in der Geschichte des Vize-Meisters fiebert seinem ersten Pflichtspiel für Dortmund entgegen.
Die Bühne ist bereitet, der 24 Jahre alte Armenier könnte die Attraktion des ersten Saisonheimspiels an diesem Sonntag (15.30 Uhr) gegen Eintracht Braunschweig werden. Zumal Trainer Jürgen Klopp auf eine Offensivkraft verzichten muss. Ilkay Gündogan fällt mit einer Wirbelstauchung zwei Wochen aus. Vier Wochen musste Mchitarjan pausieren. Inzwischen ist ihm die Ungeduld anzumerken.
Als laufstark, gedankenschnell, kreativ, technisch stark und torgefährlich hat Klopp seinen Neuzugang einst beschrieben. Der hat seine Vorschusslorbeeren und Qualitäten mit seinen Vorstellungen in der Vorbereitung mehr als bestätigt. Unter anderem 25 Tore in 29 Spielen für den ukrainischen Meister Schachtjor Donezk in der vergangenen Saison stehen als Referenz in der Vita, weitere Titel sollen mit dem BVB folgen. Doch zunächst soll sich der neue Sympathieträger, der die Lücke des für 37 Millionen Euro Ablöse zu Bayern München abgewanderten Mario Götze schließen soll, an die neue Atmosphäre in der Bundesliga gewöhnen. Mit Götze will der armenische Nationalspieler nicht verglichen werden. "Er ist ein sehr guter Spieler, aber ein anderer Spielertyp", sagte Mchitarjan. Mit Götze verbindet ihn jedoch die Trikot-Nummer "10".
Mchitarjan sucht den Kontakt mit den Fans. Hier ein Foto, dort ein Autogramm oder ein Schwätzchen. Er zeigt sich in der Öffentlichkeit so anpassungsfähig wie auf dem Platz. Denn die Sprache des Fußballs beherrscht Mchitarjan aus dem Effeff, und auch sein Deutsch macht Fortschritte. Klopp sagt: "Wir werden eine Menge Spaß an ihm haben."
Inzwischen ist auch das Problem mit dem Namen geklärt. "Mkhitaryan" wird als Ableitung aus dem kyrillischen Alphabet auf seinem Trikot stehen. Die Fans und die Mitspieler haben eine andere Lösung für den Konsonanten-Salat gefunden. "Micki" rufen sie ihren neuen "stürmenden Mittelfeldspieler", so Mchitarjan über sich.
Dem fünftteuersten Transfer der Bundesliga-Historie stehen nun die ersten Schritte auf dem Bundesliga-Parkett bevor. Die Borussen freuen sich darauf. Der Empfang für "Micki" wird euphorisch sein - ein stimmungsvoller Rahmen vor 80 645 Zuschauern in der ausverkauften Arena wäre am Sonntag garantiert, wenn "Micki" auflaufen sollte.