Radsport Ein tolles Revier für Rennrad-Fahrer

SAARLOUIS · Die grüne und hügelige Landschaft im Saarland bietet beste Voraussetzungen für Ausflüge mit dem Rennrad. In einer Serie stellt die Saarbrücker Zeitung die schönsten Touren vor.

 Einfach mal rumkurven: Im Saarland gibt es viele wunderschöne Strecken für Rennradfahrer – wie hier auf dem Saargau bei Überherrn. Einige davon stellen wir Ihnen über den Sommer in einer Serie vor. 

Einfach mal rumkurven: Im Saarland gibt es viele wunderschöne Strecken für Rennradfahrer – wie hier auf dem Saargau bei Überherrn. Einige davon stellen wir Ihnen über den Sommer in einer Serie vor. 

Foto: Cordier

Radfahren wird immer beliebter und liegt schon seit Jahren im Trend. Nicht erst durch die Zunahme der E-Bikes in jüngster Zeit und die wachsende Zahl der Radwanderer. Die grüne Landschaft und die hügelige Topografie des Saarlandes bieten gerade auch für die Rennrad-Fahrer beste Voraussetzungen. Zahlreiche abwechslungsreiche Touren kann man hier fahren. Einige der schönsten Touren werden wir Ihnen in diesem Sommer vorstellen.

„Der Radtourismus ist schon lange eine tragende Säule im Saarland-Tourismus“, erklärt die Geschäftsführerin der Tourismus-Zentrale Saar (TZS), Birgit Grauvogel. In den kommenden Jahren sollen vor allem die sportlichen Varianten des Radfahrens stärker herausgearbeitet werden. Das Mountainbiking sei mittlerweile aus seiner Nische herausgewachsen.

Aber auch Rennradfahren im Saarland ist „nicht unbedingt eine kleine Nische“, ergänzt TZS-Pressereferentin Susanne Renk. „Wir sehen die Entwicklung sehr positiv, werden das Thema weiter ausbauen.“ Derzeit wirbt die TZS fürs Rennradfahren mit der Saarland-Touren-App, die schon mehr als 100 000 Downloads von Rennrad-Touren verzeichnet, sowie auf Navigations-Apps wie Komoot und Outdoor Active.

Nach statistischen Erhebungen gibt es rund fünf Millionen Rennradfahrer in Deutschland, von denen viele Tagesausflüge oder gar Urlaube mit ihrem Rad machen. In der Vorsaison zieht es sie in die wärmeren Gefilde im Süden Europas, im Sommer verstärkt in die Alpen oder in die deutschen Mittelgebirge. Nicht nur der Fahrrad-Handel, auch Gastronomie und Hotellerie in den Regionen profitieren davon.

Im Saarland sollten die Voraussetzungen dafür ebenfalls gut sein. Landschaft und Topografie, aber auch die traditionelle Radsport-Begeisterung der Saarländer sprechen dafür. Sowohl die Deutschland-Tour als auch der Giro d’Italia und die Tour de France waren schon zu Gast. Unvergessen, wie der 56. Giro 1973 durchs Saartal fuhr – mit Eddy Merckx im Rosa Trikot. Im Mai 2002 fand der Giro zum 50. Jubiläum der Montan-Union als „Euro-Giro“ statt – mit einer Sprintwertung in Saarbrücken.

Im gleichen Jahr zog die Tour de France sogar ein Millionen-Publikum an die Strecke, die aus Luxemburg kommend 128 Kilometer von Perl durchs nördliche Saarland bis zum Etappen-Ziel in Saarbrücken führte. Insgesamt war der Tour-Klassiker damit zum sechsten Mal im Saarland. Los ging es in „der französischen Zeit“ in den Jahren 1948 und 1953. Bei der ersten Etappe der 40. Tour am 3. Juli 1953 war der Saarländische Radfahrer-Bund gemeinsam mit der SZ für die Organisation der saarländischen Passage zuständig. Damals lag Felsberg wegen der Nähe zum französischen Sender „Europe 1“ in Berus an der Route, 1970 sogar als Etappen-Ziel.

1980 ging es von Frankfurt nach Metz nochmals durch Felsberg, 1992 von Luxemburg nach Straßburg über Perl. Das nördliche Saarland stand 2018 auch im Zentrum der Deutschland-Tour, deren dritte Etappe in Merzig endete und dort wie auf dem Rundkurs um die Saarschleife zahlreiche Zuschauer anlockte. Bereits 2007 war die Deutschland-Tour im Saarland gestartet worden.

Natürlich gelten für Rennrad-Fahrer die Regelungen der Straßenverkehrsordnung (StVO), die Radfahrer zur Nutzung der Radwege verpflichten. Diese Pflicht besteht aber nur, soweit der Radweg wirklich befahrbar ist, was mit den schmalen Pneus auf vielen Radwegen problematisch ist. Daher wird Rennradfahren auf der Straße oft von der Polizei toleriert. Für Rennrad-Gruppen mit mehr als 15 Radfahrern besteht sogar das Recht, zu zweit nebeneinander auf der Straße zu fahren. Ab 16 Rennradfahrern ist die Gruppe ein so genannter Verband. Wer im deutlich sichtbaren Verband fährt, darf zudem bei Rot die Ampel überqueren, wenn die Spitze noch im Grünlicht fahren konnte, bestätigen Verkehrs-Experten.

 Ratouren Tabelle

Ratouren Tabelle

Foto: SZ/Müller, Astrid

Rennradfahrer bevorzugen ohnehin die verkehrsärmeren Nebenstrecken in schöner Natur. Und die gibt es in vielen Regionen des Saarlandes: im St. Wendeler Land und im Bliesgau, von Saarbrücken durchs gesamte Saartal, über den Saargau, rund um die Saarschleife bis hin zum Saar-Hochwald. Mit einer Tour vom Saartal über den Saargau beginnen wir heute die Serie. Weitere Touren im gesamten Saarland werden in den nächsten Wochen vorgestellt.

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