Fußball-Bundesliga Das Revier erstrahlt in Königsblau

Gelsenkirchen · Schalke 04 besiegt Borussia Dortmund mit 2:0 und ist so gut wie sicher für die Champions League qualifiziert.

 Schalkes Abwehrspieler Naldo (Mitte) bejubelt mit seinen Mannschaftskollegen den Derbysieg über Borussia Dortmund. Der Brasilianer traf kurz vor Schluss zum 2:0 – die Entscheidung.

Schalkes Abwehrspieler Naldo (Mitte) bejubelt mit seinen Mannschaftskollegen den Derbysieg über Borussia Dortmund. Der Brasilianer traf kurz vor Schluss zum 2:0 – die Entscheidung.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Schalke-Boss Clemens Tönnies herzte Domenico Tedesco innig, anschließend ließ sich der sichtlich bewegte Trainer auf einer kleinen Empore von der Nordkurve feiern. Nach dem 2:0 (0:0)-Derbysieg von Schalke 04 gegen Erzrivale Borussia Dortmund war aber nicht nur der 32 Jahre alte Trainer außer Rand und Band, die Schalke-Fans bejubelten ebenso euphorisch ihren Scharfschützen und Derbyhelden Naldo sowie Jubiläums-Torschütze Jewgeni Konopljanka. Mit dem 2500. Bundesliga-Tor für Schalke hatte der Edelreservist, der erstmals seit Anfang Februar in der Startelf stand, den Königsblauen den Weg zum ersten Sieg im Revierderby seit vier Jahren geebnet. Für die Entscheidung in der 174. Auflage des Klassikers sorgte Naldo mit einem Traum-Freistoß in der 82. Minute. Der Brasilianer hatte vor 141 Tagen den Treffer zum 4:4 erzielt, nachdem Schalke bereits 0:4 zurückgelegen hatte.

„Das ist heute schon ein besonderes Gefühl, das dürfen und müssen wir genießen“, sagte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel, nachdem sein Team seine Rolle als Nummer eins im Pott untermauert und einen riesigen Schritt Richtung Champions League gemacht hatte. Mit 55 Punkten festigten die Gelsenkirchener den zweiten Tabellenplatz.

Für den BVB wird es nach der zweiten Auswärtspleite in Folge eng mit der Königsklasse: Dortmund rutschte auf den vierten Rang ab. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gespielt. Schalke hatte die besseren Chancen. Wir mussten nach dem Rückstand kommen, haben es aber einfach verkackt“, sagte BVB-Star Marco Reus.

Konopljanka hatte nach einem Ballverlust von BVB-Kapitän Marcel Schmelzer die Vorlage von Daniel Caligiuri zum verdienten Führungstreffer genutzt. Schon vor dem 1:0 hatten die Gastgeber vor 61 786 Zuschauern in der ausverkauften Arena mehr für das Spiel getan, während Dortmund trotz hochkarätig besetzter Offensive wenig Angriffsschwung erzeugte.

Tedesco hatte für eine Überraschung gesorgt und zwei Reservisten in die erste Elf berufen: Alessandro Schöpf und Konopljanka standen erstmals seit Februar beim Anpfiff auf dem Platz. U21-Europameister Max Meyer musste auf der Bank Platz nehmen. BVB-Trainer Peter Stöger vertraute dem Team, das vor einer Woche 3:0 gegen den VfB Stuttgart gewonnen hatte.

Das Spiel begann mit einer Schrecksekunde für die Gastgeber, als Torwart Ralf Fährmann nach einem Fehler von Thilo Kehrer in höchster Not vor Reus (1.) retten musste. Fährmanns Gegenüber Roman Bürki musste sich wenig später bei einem Kopfball von Schöpf (5.) strecken. Nach dem turbulenten Beginn beruhigte sich die Partie. Beide Teams bemühten sich um Struktur im Aufbau und Organisation in der Defensive. Doch Risiko wollte niemand eingehen. Torchancen ergaben sich nur aus Standardsituationen: Reus scheiterte mit einem 25-Meter-Freistoß an Fährmann (23.), Kehrer köpfte völlig frei über das Tor (25.). Schalke bekam das Spiel danach besser in den Griff.

Stöger reagierte zur Pause und brachte Weltmeister Andre Schürrle für Maximilian Philipp. Doch Offensivfußball boten die Königsblauen. Der zweikampfstarke Naldo krönte seine starke Leistung mit seinem siebten Saisontor. Am Ende war es eine perfekte Generalprobe für das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt.

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