„Das Projekt ist noch nicht beendet“

Santo André · Das Duell mit dem Gastgeber ist für die deutsche Nationalmannschaft etwas ganz Besonderes: Sie spielt auch gegen 200 Millionen Brasilianer. Joachim Löw und sein Team sehen aber die große Chance auf einen historischen Triumph.

Jetzt geht es gegen ein ganzes Land - und die deutschen Malocher fühlen sich bereit für den bisher härtesten WM-Job. "Wir haben eine große Möglichkeit, das Ding in der Hand zu halten", sagte Miroslav Klose . Der Altmeister spürt wie alle seine Kollegen die historische Chance auf den großen Coup in Brasilien. "Das Projekt ist noch nicht beendet", haben sich Joachim Löw und seine Spieler nach dem hart erkämpften 1:0-Viertelfinalsieg gegen Frankreich im Campo Bahia geschworen. Alle wollen nochmal zurück ins Maracanã, um am 13. Juni im Endspiel der 20. WM dabei zu sein und den goldenen Weltpokal abzuholen.

Der Respekt vor Rekordweltmeister Brasilien ist riesig. Doch noch größer ist die Freude auf das Halbfinal-Duell morgen (22 Uhr/ZDF ). "Das wird ein großes Spiel in Belo Horizonte", erklärte Löw. Der Bundestrainer wirkte nach seinen aufgegangenen taktischen und personellen Entscheidungen beim 1:0 gegen Frankreich optimistisch: "Wir waren bei den letzten fünf Turnieren unter den letzten Vier. Jetzt wollen wir den nächsten Schritt machen."

Deshalb ließ der Chef der Titelmission, der die Debatten um seine Position und Zukunft abwürgen konnte, auch nur eine kurze Auszeit zu. Die Frauen und Familien durften für einen Nachmittag zu Besuch ins WM-Quartier, bevor Löw alle Konzentration auf Brasilien richtete. Zweimal setzte er am Wochenende im Dörfchen Santo André ein Training an, bei dem nur Per Mertesacker wegen eines Infekts fehlte, sich aber gestern wieder gesund meldete.

Löw hat somit für die Revanche für das verlorene WM-Finale gegen die Brasilianer 2002 in Japan alle Optionen. Lahm zurück auf rechts, Klose als Angriffsspitze, Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira wieder gemeinsam in der Mittelfeldzentrale, dazu das neue Innenverteidiger-Duo Mats Hummels und Jérome Boateng - ob dies auch sein Matchplan für Brasilien sein wird, ließ der Bundestrainer offen: "Das weiß ich noch nicht. Wichtig wird sein zu sehen, wie die Spieler das Frankreich-Spiel verkraften."

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