1. FC Saarbrücken Das notwendige Feuer fehlt dem FCS diesmal

Hoffenheim · Der 1. FC Saarbrücken spielt nur 1:1 bei Hoffenheim II. Trainer Dirk Lottner sieht einen Substanzverlust durch viele emotionale Spiele.

 Markus Mendler kann es nicht fassen: Trotz seines Tors spielte der FCS nur 1:1 in Hoffenheim.

Markus Mendler kann es nicht fassen: Trotz seines Tors spielte der FCS nur 1:1 in Hoffenheim.

Foto: Andreas Schlichter

Nicht gut gespielt, die Tabellenführung trotzdem ausgebaut und sogar noch Komplimente vom Gegner eingestrichen. Das 1:1 (1:0) des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken bei der TSG 1899 Hoffenheim II war sicher kein Ruhmesblatt für die Mannschaft von Trainer Dirk Lottner, ein Beinbruch ist der Punktverlust allerdings auch nicht. „Saarbrücken wird lange vor dem Rückspiel schon die Meisterschaft feiern können“, war sich Hoffenheims Trainer Marco Wildersinn am Samstag sicher, „diesmal haben wir uns einen Punkt verdient gehabt.“

Die Partie begann mit einem 25-minütigen Abtasten. Ein Schüsschen des schwachen Patrick Schmidt nach einer Viertelstunde war alles, was die 600 mitgereisten FCS-Fans unter den 1010 Zuschauern geboten bekamen. Erst danach zogen die Gäste das Tempo an: Einen Freistoß von Martin Dausch – er spielte von Beginn neben Manuel Zeitz im Mittelfeld – köpfte Schmidt ins Tor (25.). Der Webenheimer hatte sich aber zuvor regelwidrig Platz verschafft, Schiedsrichter Tobias Endriß gab den Treffer nicht. Nach zwei Chancen von Dausch und Markus Mendler war es soweit. Nach Doppelpass mit Schmidt bediente Tobias Jänicke erneut Mendler, der traf aus sechs Metern zum 1:0 (38.). „Ein Tor ist schön“, sagte Mendler, „aber wenn du nicht gewinnst, kannst du nicht zufrieden sein.“

Daran schuld war alleine der FCS. Ein Fehlpass von Dausch am Ende der ersten Häfte weckte die bis dahin völlig harmlosen Gastgeber. Den Kopfball von Alexander Rossipal kratzte Torwart Daniel Batz von der Linie, Robin Szarka traf danach die Querlatte. Und so ging es nach der Pause weiter. Der FCS gewann keine Zweikämpfe mehr, auch weil er sie gar nicht erst suchte. Maximilian Waack (62.) und Jannik Dehm (66.) scheiterten an Batz, Rossipal (64.) an der Querlatte. „Wir haben uns nur noch aufs Verwalten beschränkt. Wir sind irgendwie noch nicht in der Lage, so ein Spiel mit 1:0 über die Runden zu bringen“, verglich Dirk Lottner das Remis mit dem 1:1 bei der TuS Koblenz. Marco Kehl-Gomez konnte schließlich Prince Osei Owusu nach einer verlängerten Flanke nur mit einem Foul stoppen (75.). Owusu selbst nutzte den Strafstoß zum 1:1-Ausgleich.

Für den Charakter der FCS-Mannschaft spricht, dass sie die Versäumnisse der zweiten Hälfte in der Schlussphase wieder gutmachen wollte. Sascha Wenninger scheiterte aus spitzen Winkel an Braband (76.), auch Mendler kam im Dribbling nicht am TSG-Schlussmann vorbei (83.). Bezeichnend für das Spiel war die 88. Minute: Kevin Behrens spielte Schmidt in aussichtsreicher Position im Strafraum an, doch der verstolperte die letzte Gelegenheit auf den Siegtreffer. „Wenn du einige Spieler hast, die sich nach vorne nicht durchsetzen können, ist es natürlich schwer. Darum ist es ein gerechtes Unentschieden“, sagte Lottner, „wir haben es nicht geschafft, das notwendige Feuer reinzubekommen. Wir hatten in den letzten Wochen viele emotionale Spiele, die an die Substanz gegangen sind.“

Der Herbstmeister hat vor dem letzten Spieltag der Hinrunde fünf Punkte Vorsprung auf den Zweiten Kickers Offenbach. Der Euphorie-Dämpfer von Hoffenheim kann auch für die nötige Konzentration auf die kommenden Aufgaben bis Weihnachten sorgen.

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