Das nächste heiße Eisen in Rio

Saarbrücken · Drei WM-Medaillen hat sie schon gewonnen, jetzt träumt Anne Haug von einer olympischen Medaille. Für die Sommerspiele in Rio ist die 32-jährige Triathletin, die ab 1. Januar für das LAZ Saarbrücken startet, bereits qualifiziert.

 Anne Haug fühlt sich wohl im Saarland. Jetzt startet sie auch für einen Saar-Verein. Foto: Wieck

Anne Haug fühlt sich wohl im Saarland. Jetzt startet sie auch für einen Saar-Verein. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Die Olympischen Spiele in Rio sind der absolute Saison-Höhepunkt im Jahr 2016. Und das Saarland hat seit gestern - neben der bereits qualifizierten Turnerin Pauline Schäfer (TV Pflugscheid-Hixberg) - ein weiteres Eisen im Feuer: Anne Haug, Deutschlands wohl beste Triathletin, wechselt mit Beginn des neuen Jahres zum LAZ Saarbrücken - und sie ist schon für die Sommerspiele qualifiziert.

Seit 2013 trainiert die 32-Jährige am Olympiastützpunkt (OSP) in Saarbrücken , nun folgt der Vereinswechsel vom TV Erlangen ins Saarland. "Die Entscheidung, mir hier einen Verein zu suchen, lag nahe. Seitdem ich hier trainiere, fühle ich mich wohl. Saarbrücken ist meine sportliche Heimat geworden", erklärt Haug. Ein Faktor war hier sicher auch die Tatsache, dass die meisten ihrer Nationalmannschafts-Kolleginnen vom OSP für das LAZ starten.

Am vergangenen Sonntag stellte Haug ihr Können in Neunkirchen unter Beweis. Beim 39. Volksbank-Straßenlauf siegte die Triathletin über 9,5 Kilometer in 34:16 Minuten - ein neuer Streckenrekord. "Vor meiner Verletzung 2014 (Ödem am Oberschenkelhals-Knochen, Anm. der Red.) war ich im Laufen sehr stark. Da habe ich in der Saisonvorbereitung an vielen Läufen teilgenommen und mir so die Wettkampfhärte geholt. In den letzten beiden Saisons ging das durch die Verletzung und die WM-Serie nicht. Jetzt ist es mein Plan, wieder mehr solcher Läufe zu absolvieren", sagt Haug.

Dass die 32-Jährige im Winter im Saarland anzutreffen ist, ist aber eher die Ausnahme. "Wenn es kalt ist, bin ich immer viel unterwegs, weil es sich hier dann schlecht trainieren lässt. In diesem Jahr muss sogar Weihnachten für Rio dran glauben. Ich bin vom 11. bis 27. Dezember im Trainingslager in Lanzarote."

Doch eine Beschwerde über die Trainingsbedingungen am OSP soll das keineswegs sein. Sie bezeichnet den Stützpunkt als "Trainingsparadies". Besonders die räumliche Nähe der Trainingsstätten gefällt ihr an der Hermann-Neuberger-Sportschule. "Als Sportler kann man es sich nicht besser vorstellen. Ich falle aus meinem Bett quasi ins Schwimmbad, und auch sonst sind die Bedingungen traumhaft", sagt Haug.

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Teilnahme in Brasilien sind also gegeben. Vorher muss sie allerdings noch einen "Fitness-Nachweis" erbringen. "Der Verband will so sicher gehen, dass die Qualifizierten in der Vorbereitung nicht nur faul in der Sonne gelegen haben", sagt die Olympia-Elfte von 2012 lachend. Generell macht sie einen gelösten, lockeren Eindruck. Nach zwei eher mäßigen Saisons scheinen Fokus, Konzentration und Leistungen wieder zu stimmen. Die erste wichtige Standortbestimmung steht Anfang März in Abu Dhabi an. Während die anderen deutschen Triathleten bei der ersten Station der WM-Serie noch um ihr Olympia-Ticket kämpfen, will Haug gleich dort ihren Leistungsnachweis für Rio erbringen. "Und in Rio will ich das beste Rennen machen, das ich machen kann. Nach drei WM-Medaillen wäre eine Olympiamedaille natürlich ein Traum", sagt die WM-Zweite 2012 sowie WM-Dritte und Mannschafts-Weltmeisterin 2013.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort