Das Murmeltier im Dauereinsatz
Und täglich grüßt das Murmeltier. Wobei in diesem Fall statt täglich ungefähr halbjährlich zutrifft. Und das Murmeltier ist kein Murmeltier, sondern ein Tor. Ein Tor, das offenbar alle gesehen und als solches anerkannt haben, dummerweise der Schiedsrichter und seine Assistenten nicht.So geschehen am Dienstagabend in Donezk, als der Ukrainer Marko Devic das 1:1 gegen England erzielte
Und täglich grüßt das Murmeltier. Wobei in diesem Fall statt täglich ungefähr halbjährlich zutrifft. Und das Murmeltier ist kein Murmeltier, sondern ein Tor. Ein Tor, das offenbar alle gesehen und als solches anerkannt haben, dummerweise der Schiedsrichter und seine Assistenten nicht.So geschehen am Dienstagabend in Donezk, als der Ukrainer Marko Devic das 1:1 gegen England erzielte. Der Ausgleich hätte im weiteren Verlauf der Partie eine fundamentale Bedeutung gehabt, schließlich ging es um den Einzug ins Viertelfinale, den die Ukrainer nun verpasst haben. Eben weil der Engländer John Terry den Ball spektakulär klärte, bevor er hinten im Netz zappelte. Und da ist sie wieder, des Murmeltiers liebste Frage: War er drin oder nicht?
Ich hatte den Ball selbst in der Zeitlupe nicht eindeutig drin gesehen, aber das tut hier nichts zur Sache. Es interessiert auch nicht, dass der Ball in der Luft war, damit die räumliche Wahrnehmung des Torrichters bis aufs Äußerste strapazierte. Er hätte es sicher einfacher gehabt, wäre der Ball über die Torlinie gerollt. Ist er aber nicht. Und es interessiert auch keinen, dass die Ukrainer vorher und hinterher zahlreiche Chancen, teils grob fahrlässig, vergaben.
Ein Torklau beherrscht die Schlagzeilen. Mal wieder. Die Uefa tagt, die Fifa berät, die Beckenbauers dieser Welt geben ihren Senf dazu. Der Ruf nach technischen Hilfsmitteln wird lauter. Eigentlich müsste er schon ohrenbetäubend laut sein. Das Murmeltier im Dauereinsatz. Aber was sollen wir denn in Zukunft schreiben, wenn das Murmeltier aus den Stadien gänzlich vertrieben wird?
