Das Multitalent mit großen Träumen

Saarlouis · La'Keisha Sutton ist die Neue bei den Saarlouis Royals. Die US-Amerikanerin soll für die verletzten Levke Brodersen und Stefanie Gilbreath einspringen. Am Sonntag feiert sie ihr Debüt in der Stadtgartenhalle.

 Die neue Aufbauspielerin der Saarlouis Royals ist ein Multitalent: Sie betreibt neben ihrem Sport auch ein eigenes Mode-Label. Foto: Rolf Ruppenthal

Die neue Aufbauspielerin der Saarlouis Royals ist ein Multitalent: Sie betreibt neben ihrem Sport auch ein eigenes Mode-Label. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

La'Keisha Sutton hat große Träume. Die neue Aufbauspielerin der Saarlouis Royals , die am kommenden Sonntag (15 Uhr) in der Saarlouiser Stadtgartenhalle gegen die Rhein-Main-Baskets aus der Winterpause starten, "möchte jeden Menschen auf dieser Erde glücklich sehen, die Welt bereisen, erfolgreich sein" - und als ob das alles noch nicht genug wäre - "irgendwann auf der Forbes-Liste stehen". Der Liste des "Forbes-Magazin", mit den reichsten Menschen der Welt.

Dabei gehört La'Keisha Sutton zu den ruhigeren Aufbauspielerinnen und soll dem Tabellenzweiten aus Saarlouis , der durch die Ausfälle von Stefanie Gilbreath (Knorpel- und Meniskusschaden) und Levke Brodersen (Kreuzbandriss) zwei bittere Rückschläge hinnehmen musste, helfen. Und vor allem Stina Barnert im Aufbauspiel entlasten.

"So ruhig wie heute ist sie sonst aber gar nicht", sagt ihre Teamkollegin Kellindra Zackery, die sie aus New Jersey und ihrer Zeit an der Universität in South Carolina kennt: "Sie ist einfach nur konzentriert." Schließlich will sich Sutton schnellstmöglich das Spielsystem anpassen und die Mannschaft kennenlernen. Laufwege, Spielzüge, Trainer und Mitspielerinnen. Dabei scheint Sutton jede Bewegung, jedes Wort ihrer Mitspielerinnen aufzusaugen - und hin und wieder blitzt dabei schon ihr Können auf: schnelle Finten, automatisierten Bewegungen, ohne sich dabei in den Vordergrund zu spielen.

"Ich bin einfach schüchtern", sagt die 24-Jährige, die nach ihrem Universitätsabschluss in Journalismus im Jahr 2012 kurz vor dem Sprung in die amerikanische Profiliga der Frauen (WNBA). Der Weg nach Saarlouis war auch nicht gerade vorgezeichnet, gibt sie offen zu. "Ich wollte erst gar nicht. Als Kellindra Zackery mich angerufen hat, war ich gerade beruflich unterwegs", erzählt Sutton, die viel mit Jugendlichen arbeitet, Kurse in Motivationstraining gibt und seit einem Jahr auch ein eigenes Modelabel "fan favorite" hat.

Trotzdem kam sie vergangene Woche vor dem Jahreswechsel nach Saarlouis . Denn so beschäftigt das Multitalent auch ist - Basketball steht immer noch ganz oben. "Alles andere ergibt sich daraus", sagt Sutton. Ihre Arbeit, ihre Ziele und ihre Träume, für die sie schon immer hart kämpfen musste. "Ich bin mit fünf Brüdern aufgewachsen", sagt sie und muss lächeln, "das hat mich stark gemacht." Auch Heimweh kenne sie nicht. "Ich war immer viel unterwegs, und schon auf dem College und an der Uni weit weg von zuhause", erzählt sie.

Vielmehr scheint ihr Leben sogar vom Fernweh bestimmt zu sein. Denn nach ihrem Universitätsabschluss spielte sie mit einer US-Auswahl mehrere Wochen in Taiwan. Direkt danach wechselte Sutton zum finnischen Erstligisten Turun Riento Turku. Nach einer weiteren Station in der Profiliga von Ecuador feiert sie nun ihr Debüt in der Damenbasketball-Bundesliga für die Saarlouis Royals . "Eine weitere Zwischenstation", sagt sie, bei der sie sich "sehr wohl fühlt" und mit der Mannschaft große Ziele verfolgt: "Die Meisterschaft", sagt sie mit einer amerikanischen Selbstverständlichkeit. Nichts weniger als der Meistertitel würde zu den großen Träumen und Zielen passen, die La'Keisha Sutton antreiben.

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