Das Los eines Schiedsrichters

Saarbrücken. 3823 Zuschauer im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion hatten am Samstag den Schuldigen am 2:3 (1:2) des 1. FC Saarbrücken gegen die Spvgg. Unterhaching schnell ausgemacht. "Schieber"-Rufe begleiteten Schiedsrichter Florian Steinberg aus Korntal in die Kabine

 Begleitschutz für das Schiedsrichter-Gespann: Der FCS-Sicherheitsbeauftragte Charly Mai führt Pascal Müller, Florian Steinberg und Tobias Reichel (von links) vom Spielfeld. Foto: Andreas Lang

Begleitschutz für das Schiedsrichter-Gespann: Der FCS-Sicherheitsbeauftragte Charly Mai führt Pascal Müller, Florian Steinberg und Tobias Reichel (von links) vom Spielfeld. Foto: Andreas Lang

 Saarbrücken. 3823 Zuschauer im Saarbrücker Ludwigspark-Stadion hatten am Samstag den Schuldigen am 2:3 (1:2) des 1. FC Saarbrücken gegen die Spvgg. Unterhaching schnell ausgemacht. "Schieber"-Rufe begleiteten Schiedsrichter Florian Steinberg aus Korntal in die Kabine. Er hatte dem FCS zwei Tore und einen vermeintlichen Elfmeter verweigert - lag aber mit seinen Entscheidungen "nur" einmal daneben.

Streitpunkt Nummer eins: In der 81. Minute verschaffte sich FCS-Kapitän Markus Mann mit einem Schubser Raum für sein Kopfball-Zuspiel zu Marc Lerandy, der den Ball über die Linie schob. Der Treffer wäre das 2:3 gewesen. "Das kann man pfeifen", gestand Mann.

Die zweite strittige Szene in der 86. Minute. "Beim zweiten Ding soll der Torwart die Hand auf dem Ball gehabt haben", erklärte Mann. Hatte der überragende Darius Kampa im Unterhachinger Tor auch - wie TV-Bilder zeigen. Er konnte einen Kopfball von Giuseppe Pisano nicht festhalten, Lerandy staubte ab - das wäre das 3:3 gewesen. "Der Ball war frei", behauptete der verhinderte Doppel-Torschütze. Der FCS-Abwehrspieler lag aber falsch.

Die dritte strittige Szene: In der Nachspielzeit probierte es FCS-Abwehrmann Christoph Buchner aus 18 Metern mit einem Gewaltschuss. Michael Vitzthum wehrte den Ball mit der Hand ab. Diesmal lag Steinberg falsch, als er das Handspiel nicht mit Strafstoß ahndete - aber es wäre zu einfach, die Schuld für das Abrutschen des FCS nach zehn Spielen ohne Sieg auf Abstiegsplatz 18 am Schiedsrichter festzumachen.

Die Gastgeber begannen gegen Unterhaching stark, hatten durch Pisano (2., 13. Minute) gute Möglichkeiten zur Führung. Die besorgte Nico Zimmermann, der aus 16 Metern traf - 1:0 (19.). Dann aber unglaubliche Fehler: Alexander Otto verliert an der Strafraumgrenze ein Kopfball-Duell gegen Dennis Mimm, FCS-Torwart Enver Marina steht zu weit vor seinem Tor, der Ball segelt zum 1:1 ins Eck (30.). Zehn Minuten später eine Flanke, diesmal verschätzt sich Martin Forkel, Abdenour Amachaibou bedankt sich mit dem 1:2 (41.).

"Wie wir nach der Pause gekämpft haben, zeigt, dass noch Leben in der Mannschaft ist", sagte Mann. Und es zeigte, dass Trainer Jürgen Luginger die Mannschaft noch erreicht. Er kann nichts dafür, dass Mann und Pisano mit klaren Möglichkeiten an Kampa scheiterten. Ihm ist auch nicht anzulasten, dass Otto die Flanke nicht verhinderte und Lerandy, Mann und Buchner es es nicht schafften, Mijo Tunjic am 1:3 (65.) zu hindern. Dass der FCS vor und nach dem 2:3 von Pisano (83.) alles versuchte, spricht für den Charakter von Mannschaft und Trainer. Der sagt: "Wir können uns jetzt vergraben, oder wir können die Köpfe hochnehmen und weiterarbeiten."

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