Das liebe Geld sorgt für Diskussionen

Saarbrücken · Der 1. FC Saarbrücken arbeitet mit einem Etat von 6,398 Millionen Euro. Die Saison 2015/2016 sei durchfinanziert, sagte Schatzmeister Dieter Weller. In der Bilanz steht aber auch ein Fehlbetrag von 2,45 Millionen Euro.

"Dieter Weller leistet gute Arbeit", urteilte Aufsichtsratsmitglied Horst Hinschberger über den Schatzmeister des 1. FC Saarbrücken . Und auch die Kassenprüfung hatte am Zahlenwerk des Steuerberaters nichts auszusetzen. "Wir haben einen Umsatz im Jahr von 6,398 Millionen Euro ", erklärte Weller am Montagabend, "und 4 Millionen davon tragen die Hauptsponsoren Victor's und Bitburger, die Co-Sponsoren unterstützen uns mit rund 1,5 Millionen, und wir erzielen Eintrittsgelder von 676 000 Euro ." Der Verein habe alle Rechnungen, Steuern und Abgaben bezahlt. Am Ende des Berichtszeitraums stünde ein Verlust von 34 000 Euro .

Das aktuelle Fehlkapital des Vereins beläuft sich auf 2,45 Millionen Euro . Weller verzichtete diesmal auf grafische Schaubilder und Tabellen, hetzte dafür aber gegen die Opposition. Sie habe keinerlei neue Ideen geliefert oder eben solche, die nur in einem neuen Stadion umsetzbar sind. "Zu unseren Ideen gehört nicht eine Gelddruckmaschine", sagte Weller in Richtung "Unser FC"-Mitglied Salvo Pitino. Der ist - wie Rechtsanwalt Dieter Quack der Versammlung später erklärte - wegen Inverkehrbringens von Falschgeld verurteilt worden. Dass es für diese Äußerung laute "Weller raus"-Rufe gab, störte den Schatzmeister wenig. Er rechnete vor, dass ein durchschnittlicher Drittligist schon einen Etat von 9 Millionen Euro haben müsse. "Darum ist bei uns kein Platz für Misswirtschaft irgendwelcher Art", sagte Weller: "Wir brauchen das Vertrauen der Sponsoren."

Als "Unser FC"-Sprecher Jean-Olivier Boghossian dann eine Verminderung der Abhängkeit des Vereins vom Hauptsponsor forderte, wurde er vom Aufsichtsrats-Chef Franz J. Abel aufgefordert, die potenziellen Sponsoren der Gruppe zu nennen, "damit ich weiß, ob es sie tatsächlich gibt". Eine Summe von bis zu zwei Millionen Euro stand im Raum. Namen nannte Boghossian nicht - wohl auch weil einige der Unterstützer direkte Konkurrenten aktueller Sponsoren sind. Und weil zwei Ausrüster oder zwei Getränkelieferanten sich gegenseitig ausschließen, bliebe am Ende wenn überhaupt ein überschaubarer Mehrwert.

"Wenn hier der Wahnsinn regiert, dann ohne mich", drohte Weller unter weiteren Buhrufen von der Opposition zugeordneten Mitgliedern. Aber zumindest bis zur nächsten Mitgliederversammlung bleibt er im Amt.

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