Das Lazarett hat sich gelichtet

Saarlouis. In der vergangenen Woche sah das Training bei Frauen-Basketball-Bundesligist Saarlouis Royals wieder etwas anders aus als in den Wochen zuvor. Co-Trainer Mariusz Dziurdzia konnte die Anzahl der Spielerinnen endlich wieder nicht nur an einer Hand abzählen - wichtige Trainingsformen wie das Spiel Fünf gegen Fünf konnten wieder geprobt werden

 Nina Schiffer (links) ist trotz ihres Achillessehnenrisses bei den Spielen der Royals dabei - zumindest auf der Bank als moralische Unterstützung. Am Samstag müssen die Royals in Oberhausen ran. Foto: rup

Nina Schiffer (links) ist trotz ihres Achillessehnenrisses bei den Spielen der Royals dabei - zumindest auf der Bank als moralische Unterstützung. Am Samstag müssen die Royals in Oberhausen ran. Foto: rup

Saarlouis. In der vergangenen Woche sah das Training bei Frauen-Basketball-Bundesligist Saarlouis Royals wieder etwas anders aus als in den Wochen zuvor. Co-Trainer Mariusz Dziurdzia konnte die Anzahl der Spielerinnen endlich wieder nicht nur an einer Hand abzählen - wichtige Trainingsformen wie das Spiel Fünf gegen Fünf konnten wieder geprobt werden. Wie notwendig das ist, zeigten die Ergebnisse sowie die Spielweise der Royals im Play-off-Viertelfinale gegen die BG Göttingen und auch im ersten Halbfinale gegen New Basket Oberhausen, das Saarlouis mit 66:60 gewinnen konnte. Denn vom Elan der Hauptrunde, als die Royals mit ihrem Tempo-Spiel jeden Gegner regelrecht überrannten, war in diesen vier Partien kaum etwas zu sehen.

Das ist mit der hohen Anzahl an Verletzungen und Krankheiten zu erklären, die über die Royals seit dem Pokal-Wochenende in Oberhausen, als sie den Titel verteidigten, hereinbrach. Angefangen bei Fantasia Goodwin, die mit einem Bänderriss im Sprunggelenk gerade rechtzeitig zu den Spielen fit wurde. An Training war bei der Amerikanerin nicht zu denken. Lina Schiffer sollte mit Achillessehnenproblemen geschont werden, musste aber doch spielen und verletzte sich in Spiel drei gegen Göttingen schwer: Achillessehnenriss. Vor dem entscheidenden Viertelfinale fehlten Romy Bär mit bronchialem Infekt und Petra Manakova, die mehrere Tage im Krankenhaus untersucht wurde. Die tschechische Center-Spielerin klagte nach den Spielen über extreme Kurzatmigkeit und Atemnot - ein medizinischer Grund dafür wurde noch nicht gefunden. Isabelle Comteße fehlte berufsbedingt in den Trainingseinheiten am Morgen, und zuletzt meldete sich Celeste Trahan-Davis mit Kniebeschwerden ab.

"An ein vernünftiges Training war meistens nicht zu denken", sagt Mariusz Dziurdzia: "Aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass diese Mannschaft am besten spielt, wenn sie eine Woche hart trainiert hat. Also haben wir eine normale Trainingswoche eingelegt." Vor allem das Spiel gegen eine Zonen-Verteidigung, gegen die die Royals zuletzt größere Probleme hatten, wurde geprobt - was mit zehn Spielerinnen in den Abendtrainingseinheiten wieder Sinn machte.

Das Royals-Lazarett hat sich also scheinbar gerade rechtzeitig vor dem zweiten Halbfinal-Spiel bei New Basket Oberhausen an diesem Ostersamstag, 19 Uhr, gelichtet. Mit einem Sieg können die Saarlouiserinnen ins Finale um die deutsche Meisterschaft einziehen. Bei einer Niederlage kommt es zum entscheidenden dritten Spiel am Ostermontag um 18 Uhr in der Saarlouiser Stadtgartenhalle. "An ein vernünftiges Training war meistens nicht zu denken."

Mariusz Dziurdzia, Co-Trainer der Royals, zur Verletztenmisere

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