Das Kreuz mit den Namen

Zeitungsschreiber haben's nicht leicht. Du recherchierst penibel, liest deine 60 Zeilen noch mal durch und verschickst die Nachricht per E-Mail. Am nächsten Tag soll sie in der Zeitung stehen. Und du findest sie auch. Aber mit welcher Überschrift. Heinz Histing, Trainer von Borussia II? Unfassbar

Zeitungsschreiber haben's nicht leicht. Du recherchierst penibel, liest deine 60 Zeilen noch mal durch und verschickst die Nachricht per E-Mail. Am nächsten Tag soll sie in der Zeitung stehen. Und du findest sie auch. Aber mit welcher Überschrift. Heinz Histing, Trainer von Borussia II? Unfassbar. Noch schlimmer: Unter dem Bild von Neunkirchens Oberligatrainer Günter Erhardt steht der Name von dessen Co-Trainer Heinz Henkes, der jedoch der Coach der Zweiten von Borussia ist. Wenn dann auch noch das Konterfei eines Handballspielers statt des Fotos von Borussias Elfmeter-Töter Benjamin Sorg abgedruckt wird, ist das ein Skandal. "Was haschd du dann doo geschrieb?" Meine Antwort: "Das war ich net. Do misse na in Sabrigge anrufe." "Jojo, bei Eich schiebts äna uff de anna." Alle Erklärungsversuche schlagen fehl. Doch mal ehrlich, sind die Borussen nicht selber Schuld an diesen Dingen? Sie stellen drei Trainer ein. Davon heißen zwei mit Vornamen Heinz. Sie schicken drei Mannschaften in drei Meisterschaftsrennen, haben aber nur 24 Spieler. Was auch den versiertesten Journalisten ins Grübeln bringt und es ihm leicht macht, die eine oder andere Sache zu verdrehen. Die beiden Trainer mit Vornamen Heinz arbeiten mit den gleichen Spielern, Histing bei den A-Junioren, Henkes bei der Zweiten. Und dann will mir der Hans Bauer weismachen, der Verein hätte die Verwechslungsgefahr bereits vor Jahren erkannt und den Henkes nur noch Jupp genannt. Gut, wir haben verstanden. Aber dann soll sich keiner aus der schwarz-weißen Führungsetage wundern, wenn demnächst die SZ titelt: "Jupp Heynckes führt die Zweite der Borussia zur Meisterschaft."

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