Knieprobleme zwingen zum Aufhören Zehnkämpfer Wieland gibt sein Karriereende bekannt

Saarbrücken · Knieprobleme stoppen das große Leichtathletik-Talent aus Holz auf dem Weg zu Olympia 2020. Stattdessen macht er jetzt Musik.

 Zehnkämpfer Luca Wieland, hier beim Hochsprung, muss aus Verletzungsgründen seine Karriere beenden.

Zehnkämpfer Luca Wieland, hier beim Hochsprung, muss aus Verletzungsgründen seine Karriere beenden.

Foto: imago/Chai v.d. Laage/Gladys Chai von der Laage

„Emptiness“ heißt der aktuelle Song von Luca Wieland. Es ist ein ruhiges und trauriges Lied mit einem Schwarz-weiß-Video, das bei Youtube abzurufen ist. Die Musik ist die zweite große Leidenschaft des Leichtathleten, der sich mit Leiden gut auskennt.

Immer wieder wurde der ehrgeizige Zehnkämpfer aus Holz, der in gut drei Monaten seinen 26. Geburtstag feiert, von Verletzungen gestoppt. Die letzte beendete schließlich den Traum des Saarländers von einer Teilnahme bei der EM, WM oder an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio. Nach wiederholten Oberschenkelproblemen stellten die Ärzte fest, dass sich im Knie ein großes Stück Knorpel und Knochen gelöst hatten. „Das war ein Schlag, dem ich nicht standhalten konnte“, schreibt Wieland, der sich als Musiker „Lucrai“ nennt, bei Instagram. In diesem Herbst musste der talentierte Zehnkämpfer einen Schlussstrich ziehen. Stattdessen will er sich jetzt der Musik widmen. Er spielt Gitarre und Klavier, textet und komponiert.

Wieland hatte von 2013 bis 2017 an der University of Minnesota Wirtschaft studiert, in den USA wurde er auch sportlich immer besser. Ende 2017 wechselte er von der Startgemeinschaft LAZ Saar 05 Saarbrücken zum SV Halle in die Trainingsgruppe von Rico Freimuth (WM-Bronze 2015 und WM-Silber 2017). Wieland hatte Großes vor.

Im Frühjahr 2018 war das Kraftpaket auch stark in Form. Die Meetings zur Qualifikation für die EM in Götzis und Ratingen musste er dann aber wegen Oberschenkelproblemen abbrechen. Mit einer Bestleistung von 8201 Punkten wäre er bei der EM in Berlin nur 89 Punkte von einer Medaille weg gewesen. Jetzt ist Schluss, nach einer sechsmonatigen Reha. Sein Körper wollte nicht mehr. Eine Wahl hatte Wieland dabei nicht. Hätte er weitergemacht, hätte ihm laut den Ärzten schon in sehr jungen Jahren eine Knieprothese gedroht.

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