"Das ist meine schwierigste Aufgabe"

Peter Neururer, nach dreieinhalb Jahren haben Sie im Profifußball eine neue Aufgabe gefunden. Wahrscheinlich haben Sie blitzschnell zugesagt, oder? Peter Neururer: Ich habe keine Hundertstelsekunde gezögert. Das ist der VfL! Das ist ein Verein, für den ich alles tun würde. Ich habe immer gesagt: Es gibt drei Vereine, für die ich alles tue: Schalke, der FC Köln und der VfL

Peter Neururer, nach dreieinhalb Jahren haben Sie im Profifußball eine neue Aufgabe gefunden. Wahrscheinlich haben Sie blitzschnell zugesagt, oder?

Peter Neururer: Ich habe keine Hundertstelsekunde gezögert. Das ist der VfL! Das ist ein Verein, für den ich alles tun würde. Ich habe immer gesagt: Es gibt drei Vereine, für die ich alles tue: Schalke, der FC Köln und der VfL.

Ihre neue Aufgabe ist eine klassische für einen 'Feuerwehrmann'. Sechs Spieltage vor dem Saisonende ist der VfL Tabellen-16.

Neururer: Ich habe schon viel gemacht als Trainer, aber das ist wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe, die ich je hatte. Der VfL ist in einer traurigen Lage. Es wäre sicherlich schöner, in einer anderen Situation zurückzukehren. Aber so ist es eben.

Sie haben Bochum bereits von 2001 bis 2005 trainiert, den Club beinahe in den Uefa-Cup geführt. Am Ende war Ihr Name mit dem Bundesliga-Abstieg verbunden. Schmerzt Sie das heute noch?

Neururer: Das ist schade, dass ich beim VfL noch mit einer misslichen Situation verbunden werde. Nach dem Abstieg 2005 hätte ich ja noch Vertrag bis 2007 gehabt.

Die Zeit ist knapp. Sonntagmittag spielt Ihre neue Mannschaft bei Energie Cottbus. Was kann ein Trainer tun?

Neururer: Das sagen alle Trainer, aber es stimmt: Ich kann nur arbeiten, arbeiten, arbeiten. Und das so schnell wie möglich.

Vor zehn Monaten haben sie Glück gehabt, Sie überlebten einen Herzinfarkt. Nun stürzen Sie sich in den Stress, in den Abstiegskampf. Sehen Sie keine Gefahren?

Neururer: Nein. Von dem Herzinfarkt hatte ich mich schon nach vier Wochen erholt. Das Einzige, was ich noch davon merke, ist: Ich bin fitter geworden. Und ich rauche nicht mehr.

Dennoch: Dass ein Trainer so kurz nach einer lebensbedrohlichen Situation wieder auf der Bank sitzt, ist etwas Besonderes.

Neururer: Mein Engagement ist ja nicht nur wegen des Herzinfarkts außergewöhnlich - es ist sowieso außergewöhnlich, sich da freiwillig reinzustürzen in dieser Lage. Aber ich mache es gerne. Ich habe lange auf eine Chance gewartet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort