„Das Interesse an der SVE ist viel größer geworden“

Elversberg · Elversbergs Stadionsprecher Norbert Wolf gehört bei der SVE fast schon zum Inventar, ist seit 16 Jahren die Stimme im Stadion an der Kaiserlinde. In dieser Saison betritt der 51-Jährige wie der gesamte Verein Neuland.

 Norbert Wolf, Stadionsprecher der SVE, in seinem Kiosk in der Elversberger Ortsmitte. Foto: Lehmann

Norbert Wolf, Stadionsprecher der SVE, in seinem Kiosk in der Elversberger Ortsmitte. Foto: Lehmann

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"Auf geht's, SVE." Mit diesen drei Worten endete bislang jede Ansage von Norbert Wolf vor einem Spiel der SV Elversberg. Seit 16 Jahren ist der gebürtige Elversberger Stadionsprecher der SVE im Waldstadion an der Kaiserlinde. In diesen 16 Jahre hat Norbert Wolf alle Höhen und Tiefen der SVE-Regionalliga-Geschichte miterlebt. "Wir sind schon über viele Jahre in der Regionalliga rumgedümpelt. Mit dem Abstieg hatten wir aber so gut wie nie etwas zu tun. Das muss man auch erst einmal schaffen", sagt der 51-Jährige. Wolfs persönliche Höhepunkte: die Saarlandpokalsiege, der Sieg im DFB-Pokal gegen Hannover 96 und der Aufstieg in die 3. Liga.

Als Stadionsprecher an der Kaiserlinde war Wolf auch für Länderspiele deutscher Junioren-Nationalmannschaften verantwortlich und durfte solch klangvolle Namen wie Bastian Schweinsteiger und Manuel Neuer ansagen. Wenn der "Elversberger Bub" nicht im Stadion in seiner Sprecherkabine sitzt, engagiert er sich im Ort, ist Vorsitzender des Grundschulfördervereins und betreibt das "Buudsche", einen Kiosk mitten in Elversberg.

Seine große Leidenschaft ist aber die SV Elversberg. Norbert Wolf ist nun erstmals im Profi-Fußball tätig. Und nicht nur das Umfeld des Vereins und der Mannschaftskader nehmen immer professionellere Strukturen an. Auch der Stadionsprecher bildet sich weiter. "Vor wenigen Wochen habe ich an einem DFB-Seminar für Stadionsprecher in Mainz teilgenommen. Dort waren viele Stadionsprecher aus der 1. und 2. Bundesliga. Es war hochinteressant", berichtet der 51-Jährige. "Großen Wert wird beispielsweise darauf gelegt, dass Sprecher auf rassistische Plakate von Fans reagieren oder auf Pyrotechnik, damit dies entfernt oder unterlassen wird. Dabei ist die Art, wie man zu den Fans redet, jedem selber überlassen."

Zweimal pro Jahr möchte der DFB künftig solche Seminare für Stadionsprecher anbieten. Norbert Wolf wäre wieder dabei. Auch zu Hause ist der SVE-Stadionsprecher mit dem "Handbuch für Stadionsprecher und Platzansager" fleißig am lernen. Am kommenden Samstag, 27. Juli (14 Uhr), empfängt die SVE Hansa Rostock zum ersten Heimspiel der neuen Saison. Da das Waldstadion an der Kaiserlinde umgebaut und profiliga-tauglich gemacht wird, trägt die SVE ihre Heimspiele zunächst im Saarbrücker Ludwigspark aus. "Das wird auch für mich eine neue Situation. Aber ich werde mich vor unserem ersten Spiel vor Ort genau informieren, wie alles funktioniert, und dann kann's losgehen", sagt Wolf, der bis dahin den Fans an seinem "Buudsche" Tag für Tag Reden und Antwort steht. "Es haben schon ganz viele Fans nach Dauerkarten gefragt. Deutlich mehr als in den Jahren zuvor. Viele wollen etwas über die Neuzugänge wissen, oder welche Spieler noch verpflichtet werden. Aber das weiß ich oft auch alles noch nicht. In jedem Fall ist das Interesse an der SVE viel größer geworden."

Für die erste Saison in der 3. Liga hat der 51-Jährige ein gutes Gefühl. "Wir haben eine starke Mannschaft, und wenn wir noch den ein oder anderen verpflichten, dann bin ich guter Dinge, dass wir den Klassenverbleib auch in der 3. Liga schaffen können", sagt der SVE-Stadionsprecher, bevor er sich wieder den Kunden vor seinem "Buudsche" widmet.

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Am RandeFußball-Drittligist SV Elversberg hat gestern den Innenverteidiger Bernard Onanga Itoua verpflichtet. Der 24-jährige Kongolese spielte vergangene Saison für den israelischen Erstligisten Hapoel Ramat Gan und wechselt ablösefrei. "Er braucht noch zwei, drei Wochen Training", sagte Elversbergs Team-Manager Roland Benschneider. Somit fehlt noch ein Stürmer. "Wir sind bei der Stürmer-Suche in guten Gesprächen", sagte Benschneider. leh

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