"Das Halbfinale wäre ganz wichtig"

Saarbrücken. Wenn der 1. FC Saarbrücken-Tischtennis heute Abend um 19 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle die Franzosen vom ASTT Chartes zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League empfängt, werden einige Fans, die schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams an gleicher Stelle dabei waren, ihren Familien zuhause vorsorglich sagen, dass sie nicht zu warten brauchen

 Ein bisschen mehr Leistung: Vereins-Chef Rudi Renkes (rechts) diskutiert mit Nationalspieler Bastian Steger. Foto: Rolf Ruppenthal

Ein bisschen mehr Leistung: Vereins-Chef Rudi Renkes (rechts) diskutiert mit Nationalspieler Bastian Steger. Foto: Rolf Ruppenthal

Saarbrücken. Wenn der 1. FC Saarbrücken-Tischtennis heute Abend um 19 Uhr in der Joachim-Deckarm-Halle die Franzosen vom ASTT Chartes zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League empfängt, werden einige Fans, die schon beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams an gleicher Stelle dabei waren, ihren Familien zuhause vorsorglich sagen, dass sie nicht zu warten brauchen. Weit über vier Stunden dauerte das Marathon-Match im ETTU-Pokal vor knapp zwei Jahren, das der FCS schließlich hauchdünn mit 2:3 verlor und ausschied.

"Wir haben keinerlei negativen Nachrichten", sagt der Vorsitzende des FCS, Rudi Renkes, und erwartet eine topfitte Saarbrücker Mannschaft. "Die Jungs sollten auch richtig motiviert sein, nachdem die letzten Ergebnisse nicht so toll waren", meint Renkes. Nach den Niederlagen gegen die TTF Ochsenhausen (0:3) und den TTC Frickenhausen (2:3) in der Bundesliga, durch die das Team von den Playoff-Rängen auf Platz fünf gerutscht ist, will der FCS in der Champions League die starke Vorstellung der vergangenen Saison wiederholen. Damals verpasste die Mannschaft den Finaleinzug knapp.

"Es wäre ganz wichtig für uns, das Halbfinale zu erreichen", sagt Renkes, der darauf hofft, dass sich der Saisonverlauf zugunsten der Saarbrücker wendet: "Wir haben schon viele Spiele knapp mit 2:3 verloren, die wir letztes Jahr gewonnen hatten. Das muss sich ja auch mal wieder drehen."

Der Vorsitzende, der den Tischtennisspielern seit deren Abspaltung vom Gesamtverein im April 2011 vorsteht, weiß, wie wichtig der internationale Erfolg ist. "Wir haben uns in den letzten Jahren eine treue Fangemeinde erarbeitet, denen müssen wir Champions League bieten. Auch wenn das Niveau in der Bundesliga das gleiche ist, wird die Champions League bei den Leuten doch höher gewertet", sagt Renkes - wohl wissend, dass neue Sponsoren nur über öffentliches Interesse zu gewinnen sind.

Für die meisten Profi-Vereine im Tischtennis ist die finanzielle Last nur mit Mühe zu stemmen. Anders als im lukrativen Fußball ist der europäische Königswettbewerb im Tischtennis mit seinen häufig langen und kostspieligen Auswärtsreisen ein nicht kleiner Kostenfaktor. "Die Sponsoren, das Land und der Landessportverband haben uns geholfen, sonst hätten wir die sportlichen Erfolge im letzten Jahr finanziell gar nicht stemmen können. Man darf nicht vergessen, dass wir erst eineinhalb Jahre alt sind", räumt Renkes ein. Allein der Flug ins 6000 Kilometer entfernte Ekatarinburg brachte den FCS an den Rand seiner Möglichkeiten.

Momentan sei der FCS "mehr oder weniger von einem Hauptsponsor abhängig", sagt Renkes, "aber wir bauen gerade dazu". Fernziel ist die Verpflichtung eines gleichwertigen vierten Spielers, im Idealfall sogar die Einrichtung einer eigenen Trainingsgruppe an der Hermann-Neuberger-Sportschule. Dabei bleibt der Verein aber strikt bei seiner Linie, wie Renkes erklärt: "Wir sind uns im Vorstand absolut einig, dass nur gemacht wird, was finanziell auch vertretbar ist." "Die Champions League wird bei den Leuten doch höher gewertet."

Rudi Renkes, Vorsitzender des

1. FC Saarbrücken-

Tischtennis

Auf einen Blick

Der französische Topclub ASTT Chartres wird im Viertelfinale der Champions League heute in Saarbrücken vermutlich mit Gao Ning (Singapur/15. der Weltrangliste), Robert Gardos (Österreich/39.) und Par Gerell (Schweden/100.) an die Platte treten. Der FCS vertraut auf sein bewährtes Trio mit Bastian Steger (Deutschland/25.), Bojan Tokic (Kroatien/37.) und Joao Monteiro (Portugal/47.). Das Rückspiel in Frankreich, das dann über den Einzug ins Halbfinale entscheidet, ist am kommenden Freitag.

Die übrigen Viertelfinals lauten: Liebherr Ochsenhausen - Fakel Orenburg, Hypo Niederösterreich - AS Pontoise Cergy, Borussia Düsseldorf - Werder Bremen. rti

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