Das große Finale fällt ins Wasser

München · Strömender Regen hat den Rasen in der Münchner Fußball-Arena gestern Nachmittag unbespielbar gemacht. Die SV Elversberg muss auf das Rückspiel in der Drittliga-Relegation noch bis morgen Abend warten.

 Der Rasen in der Münchner Arena ist nach dem Dauerregen der letzten Tage gesperrt. Foto: Andreas Schlichter

Der Rasen in der Münchner Arena ist nach dem Dauerregen der letzten Tage gesperrt. Foto: Andreas Schlichter

Foto: Andreas Schlichter

Zentimeter hoch stand das Wasser gestern auf dem Rasen der Münchner Allianz-Arena. Ein Beispiel: Angelo Vaccaro, Stürmer der SV Elversberg, schoss einen Ball demonstrativ in Richtung des Schiedsrichters Florian Steuer. Doch der Ball blieb nach wenigen Metern liegen. "Wir müssen das Spiel absagen, die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß", sagte Steuer nach der dritten Platzbegehung um 14.25.Uhr. Als der Stadionsprecher die Nachricht verkündete, gab es gellende Pfiffe von mehr als 10 000 Fans des TSV 1860 München. "Es ist ein Nachteil für uns, aber liebe Fans, der Platz ist nicht bespielbar", sagte der Stadionsprecher.

Nach dem 3:2-Sieg der SV Elversberg im Hinspiel an der Kaiserlinde soll das zweite Relegationsspiel zur 3. Bundesliga morgen Abend um 20 Uhr nachgeholt werden. "Es herrschen einfach irreguläre Bedingungen auf dem Platz. Ich finde die Spielabsage in Ordnung", sagte SVE-Trainer Jens Kiefer.

Ob Kiefer morgen beim Nachholspiel dabei ist, ist noch fraglich. Eigentlich hätte Kiefer, der zur Zeit den Lehrgang für die Fußball-Lehrer-Lizenz in Hennef besucht, morgen mit dem DFB-Tross nach Israel fliegen sollen, um dort Spiele der U21-Europameisterschaft zu analysieren. "Ich gehe zwar davon aus, dass ich für unser Spiel freigestellt werden, aber mit 100-prozentiger Sicherheit kann ich es nicht sagen", sagte Kiefer.

Die SV Elversberg hatte für dieses Rückspiel einen Riesen-Aufwand betrieben. Die Mannschaft reiste bereits am Freitag an, gestern Vormittag folgten Vorstand, Ärzte-Team und Sponsoren in einer Sondermaschine nach München. In Elversberg stand zudem alles bereit, um nach der Heimreise einen eventuellen Aufstieg in die 3. Liga zu feiern. Es war auch ein deutlicher finanzieller Aufwand, den die SVE betrieben hatte. Für die Katz, wie sich nach der Absage rausstellte.

"Wir sind alle enttäuscht, dass das Spiel ausfällt. Wir haben sehr viel organisiert. Das Geld, das wir ausgegeben haben, ist zwar durch die Sponsoren-Unterstützung gegengerechnet, trotzdem ist es nervig", sagte SVE-Präsident Dominik Holzer. Die Mannschaft wird nun bis morgen in München bleiben und sich bestmöglich vorbereiten. SVE-Spielführer Timo Wenzel regte sich trotzdem auf auf. "Es hat hier schon samstags und in der Nacht zum Sonntag stark geregnet. Das Spiel hätte man bereits im Vorfeld absagen können. Dann hätten vor allem die Fans gewusst, wo sie dran sind", sagte Wenzel. Nach einer Saison der SV Elversberg, die von extrem vielen Spielausfällen geprägt war, fällt nun auch das zweite Relegationsspiel aus. Es passt zu dieser Saison.Holstein Kiel und RB Leipzig sind die ersten beiden Aufsteiger in die 3. Fußball-Liga. Kiel setzte sich nach dem 2:0-Heimsieg auch im Rückspiel der Regionalliga-Relegation gestern bei Hessen Kassel mit 2:1 (1:1) durch. Leipzig brauchte bei den Sportfreunden Lotte beim 2:2 (0:1, 0:2) die Verlängerung, nachdem man daheim mit 2:0 gewonnen hatte.

Kiel zeigte in Kassel seine Klasse. Vor 17 000 Zuschauern schoss Marc Heider nach 20 Minuten zur Vorentscheidung ein. Kurz vor der Pause weckte Stefan Müller noch einmal Hoffnung. Doch Marcel Gebers machte mit dem 2:1 nach 61 Minuten alles klar für die Kieler.

Dramatik bot die Partie in Lotte. Die Gastgeber stürmten in der ersten Halbzeit unaufhörlich und gingen durch einen Kopfball von Tobias Willers (26.) in Führung. In der fünften Minute der Nachspielzeit egalisierte Dennis Schmidt das Hinspielergebnis. In der Verlängerung trafen dann Matthias Morys (95.) und Stefan Kutschke (110./Foulelfmeter) zum Leipziger Aufstieg.

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