Das große Bundesliga-Finale ist greifbar nah

Dillingen. Die TG Saar ist auf dem Weg zum großen Finale in der Kunstturn-Bundesliga nicht zu stoppen. Selbst dem deutschen Meister SC Cottbus gelang es am Samstag in der Kreissporthalle Dillingen nicht, dem Team der Stunde die ersten Minuspunkte zu verpassen, obwohl das Team um Mehrkampf-Europameister Philipp Boy vor 400 Zuschauern als Favorit an die Geräte ging

 Die Turner der TG Saar feiern den überraschenden Heimsieg gegen den deutschen Meister SC Cottbus. Foto: Ruppenthal

Die Turner der TG Saar feiern den überraschenden Heimsieg gegen den deutschen Meister SC Cottbus. Foto: Ruppenthal

Dillingen. Die TG Saar ist auf dem Weg zum großen Finale in der Kunstturn-Bundesliga nicht zu stoppen. Selbst dem deutschen Meister SC Cottbus gelang es am Samstag in der Kreissporthalle Dillingen nicht, dem Team der Stunde die ersten Minuspunkte zu verpassen, obwohl das Team um Mehrkampf-Europameister Philipp Boy vor 400 Zuschauern als Favorit an die Geräte ging."Das ist unser erster Sieg gegen Cottbus - und dann ist das auch noch so ein wichtiger. Einfach nur geil", jubelte Thorsten Michels nach dem hart erkämpften 37:30-Triumph. Und auf Anhieb wusste der sichtlich mitgenommene TG-Mannschaftssprecher gar nicht so recht, über was er sich nach dem fünften Sieg im fünften Wettkampf als Erstes freuen sollte. Über den fast schon sicheren Einzug ins große Finale der Deutschen Turnliga (DTL) am 26. November in der Max-Schmeling-Halle in Berlin (sogar nach zwei Niederlagen in den letzten zwei Duellen könnte es dank des guten Geräte-Punkte-Kontos noch reichen). Oder über die gelungene Revanche für die Schlappe im Finale um die deutsche Meisterschaft 2007 in Heidelberg, wo sich die TG Saar den Lausitzern erst am letzten Gerät geschlagen geben musste.

Diesmal behielten die Saarländer am Reck die Nerven, obwohl ihr deutlicher 19:4-Vorsprung vor den Duellen am Königsgerät auf sieben Punkte (31:24) geschmolzen war. Grundlage des Erfolgs war der starke Start der Gastgeber am Boden (8:4) und am Pauschenpferd (11:0), wo Tobias Matzke im Duell mit Christopher Jursch vier Punkte holte.

Großen Beifall erntete der 18-Jährige von Bruder Philipp, der nach einer Hand-Operation nur zuschaute. "Klatschen geht schon wieder. Beim nächsten Wettkampf Ende Oktober in Straubenhardt versuche ich es wieder", sagte der Pechvogel. Ivan Bykow holte am gleichen Gerät drei Punkte und feierte so nach zweijährigem Moskau-Aufenthalt ein gelungenes Comeback.

Erfolgreichster TG-Saar-Athlet mit zwölf Punkten war Anton Fokin. Gewohnt sicher, mit hohen Ausgangswerten und der für ihn typischen Leichtigkeit schnappte sich der Usbeke auch das Trikot des Top-Scorers. Bester Gäste-Turner war Andreas Bretschneider (9 Punkte), der Philipp Boy die Show stahl. Der Star im Team des Rekordmeisters blieb blass und ärgerte sich lieber über andere: "Ich bin überrascht über manche Wertung der Kampfrichter. Der Heimmannschaft geht schon ganz schön viel durch."

Der Turner des Jahres nutzte den Wettkampf als Vorbereitung auf die anstehenden WM-Qualifikations-Wettkämpfe in Altendiez und Göppingen. Das tat Eugen Spiridonov (zehn Punkte) auch, doch anders als Sechskampf-Rivale Boy (vier Punkte), der am Barren passte und sich schonte, zeigte der TG-Saar-Star vollen Einsatz - trotz Handicap. "Ich habe mir im Training eine Sehne am Finger abgerissen." Letztlich ohne größere Probleme. "Unser Team hat heute toll gekämpft", sagte Spiridonov: "Und dafür war es wert, alles zu geben."

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