Das Gesellenstück von Paul Borgard

Saarbrücken. Sie ist das Gesellenstück von Paul Borgard: Die Vertragsverlängerung von Trainer Jürgen Luginger. Sie ist für den Präsidenten des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken die erste große Herausforderung als Chef. Seit dem 21. Oktober 2010 ist er im Amt. Luginger seit dem 1. Juli 2010. Seit Wochen heißt es: Luginger will, Borgard will - passiert ist bisher aber nicht viel

Saarbrücken. Sie ist das Gesellenstück von Paul Borgard: Die Vertragsverlängerung von Trainer Jürgen Luginger. Sie ist für den Präsidenten des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken die erste große Herausforderung als Chef. Seit dem 21. Oktober 2010 ist er im Amt. Luginger seit dem 1. Juli 2010. Seit Wochen heißt es: Luginger will, Borgard will - passiert ist bisher aber nicht viel.Vor zwei Wochen meldete "Bild" einen Termin für die Verlängerung, der sich aber in Wohlgefallen auflöste. Anfang der Woche veröffentlichte die Saarbrücker Zeitung, dass am Mittwoch Verhandlungen mit Luginger stattfinden sollten und dass heute der Vorstand und Aufsichtsrat über das Ergebnis der Verhandlungen befinden solle. "Dabei bleibt es auch", erklärte Borgard gestern. Am Mittwoch habe er gemeinsam mit Sportvorstand Harald Ebertz und Trainer Luginger zusammengesessen und verhandelt. Sportdirektor Dieter Ferner war nicht dabei. Borgard: "Es gibt einen Aufsichtsratsbeschluss, der klar besagt, dass das Präsidium die Verhandlungen führt."

Und so kam es, dass Luginger, Borgard und Ebertz über Vertragsinhalte sprachen. "Das muss man sorgfältig machen", erklärt Borgard zu den Vorbereitungen seines Gesellenstücks: "Langfristige Verträge darf man nicht übers Knie brechen", sagt er, ohne erklären zu wollen, was "langfristig" in diesem Fall heißt. Für gewöhnlich bedeutet "langfristig" im Fußballgeschäft, dass ein Verein seinem Trainer einen Dreijahres-Vertrag gibt und gemeinsam mit ihm einen Dreijahresplan vorlegt. "Wie sieht die Konzeption der U23 aus, was passiert mit dem Nachwuchsleistungszentrum, wann kommt das neue Stadion? All diese Fragen spielen dabei eine Rolle", erklärt Borgard. Dass natürlich auch die Gehaltsvorstellungen eine Rolle spielen, ist selbstredend. Dass die bei Luginger nicht abgenommen haben, genauso. Schließlich sollte seine gute Bilanz auch Rendite abwerfen. In seiner ersten Saison führte der Niederbayer den damaligen Aufsteiger auf Platz sechs der Abschlusstabelle 2010/11, gewann den Saarlandpokal und sicherte damit die Qualifikation für die Hauptrunde des DFB-Pokals 2011/12. Danach verließen den Verein mit Marcus Mann (ging zum SV Wehen Wiesbaden), Manuel Zeitz (1. FC Nürnberg), Nico Zimmermann (Eintracht Braunschweig) gleich drei Leistungsträger. Doch Luginger und sein Team schafften es, die Mannschaft am Rollen zu halten. Der Lohn: Der FCS steht auf Platz drei, auf einem Relegationsplatz. Solch ein Erfolg macht Trainer begehrt, macht sie teurer. "Sehen Sie mir nach, dass ich nicht über die Verhandlungen sprechen will", sagte Luginger gestern, "da müssen Sie schon Herrn Borgard fragen", erklärte der 44-Jährige weiter. Doch auch Borgard will nicht vorgreifen. "Wir haben gemeinsam eine Entscheidungsvorlage für den Aufsichtsrat erarbeitet", sagt er letztlich, ohne genau darauf eingehen zu wollen, welche Inhalte sie hat. "Ich möchte den Aufsichtsrat nicht öffentlich darüber informieren", sagt Borgard, "wir werden am Freitag unser Verhandlungsergebnis präsentieren. Dann muss der Aufsichtsrat entscheiden. Erst danach werden wir die Öffentlichkeit informieren". Borgard sei aber "positiv gestimmt", dass sein Gesellenstück gelingen wird. Das Meisterstück muss eh Luginger mit seiner Mannschaft selbst bauen. Vielleicht schon Anfang Mai.

Stürmer Felix Dausend wechselt zur Winterpause von Oberligist SVN Zweibrücken zur U23 des FCS. Der 23-Jährige erhält einen Vertrag bis Saisonende, teilte der Verein mit.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

Foto: Thomas Wieck

"Wir werden am Freitag unser Ergebnis präsentieren."

Paul Borgard, FCS-Präsident

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