Das ewige Talent startet durch

St. Wendel. Wald, Wiese, Schotter oder Asphalt - echte Crosser scheuen vor keinem Terrain zurück. Einer dieser Querfeldeinfahrer, die sich und ihrem Material kein Pardon geben, ist Sascha Weber aus St. Wendel. Heute macht sich der frischgebackene deutsche U23-Meister (wir berichteten) auf den Weg nach Holland

 Durch den tiefsten Matsch und manchmal auch zu Fuß: Sascha Weber hat es national nach ganz oben geschafft. Foto: Roth

Durch den tiefsten Matsch und manchmal auch zu Fuß: Sascha Weber hat es national nach ganz oben geschafft. Foto: Roth

St. Wendel. Wald, Wiese, Schotter oder Asphalt - echte Crosser scheuen vor keinem Terrain zurück. Einer dieser Querfeldeinfahrer, die sich und ihrem Material kein Pardon geben, ist Sascha Weber aus St. Wendel. Heute macht sich der frischgebackene deutsche U23-Meister (wir berichteten) auf den Weg nach Holland. Dort, genauer gesagt auf der Weltcup-Strecke in Hoogerheide, steigt am kommenden Wochenende die Cross-Weltmeisterschaft. Angeführt wird die deutsche Nationalmannschaft von Weltcup-Gesamtsiegerin Hanka Kupfernagel (Denzlingen).

Mit 20 schon ein alter Hase

Bei Weber hält sich die Nervosität vor dem U23-Rennen, das an diesem Samstag, 14.30 Uhr, gestartet wird, in Grenzen: "Ich kenne das Prozedere und weiß ja, wie alles abläuft." Schließlich ist der 20-Jährige, der 2008 vom Stevens-Team des RSC St. Wendel zur U23-Bundesliga-Mannschaft des FC Rheinland-Pfalz/Saar (RPS) wechselte, fast schon ein alter Hase im Rennsport. Wenngleich es nicht wenige gab, die ihn vor Jahresfrist als ewiges Talent sahen, welches mangels Ehrgeiz nie ganz nach vorne kommen wird. Doch mit der in Strullendorf errungenen deutschen Meisterschaft hat er all seine Kritiker widerlegt.

Dass Weber es nun zumindest national ganz nach oben geschafft hat, freut vor allem Kunibert Bock, seinen persönlichen Betreuer. Als einer der ersten erkannte Bock das Talent des jungen Mannes und förderte ihn. Jetzt sagt er: "Sascha hat im vergangenen Jahr die Kurve gekriegt. Der Wechsel zum RPS-Nachwuchs-Team war die richtige Entscheidung." Das sieht Weber, der mit dem Wechsel anfangs Schwierigkeiten hatte, inzwischen genau so: "Es war der richtige Schritt."

Noch nie trainierte Weber so hart wie im vergangenen Jahr: "Im Schnitt sitze ich jede Woche 18 Stunden im Sattel. Dazu kommen Laufeinheiten, Schwimm- und Krafttraining." Hinzu kommen etliche Straßenrennen, an denen er im vergangenen Jahr teilgenommen hat - darunter Klassiker wie "Paris-Roubaix" oder "Rund um den Henninger Turm". Kurios: Der Crosser Weber schnitt oft besser ab als seine Mannschaftskollegen, die Straßenfahrer sind. "Für mich waren die Straßenrennen aber nur Vorbereitung auf mein eigentliches Ziel. Und das war die deutsche Meisterschaft", erzählt Weber, der am 23. Februar seinen 21. Geburtstag feiert.

Ein Platz unter den ersten 15

Beim WM-Rennen will der Bundesliga-Fahrer mindestens unter die ersten 15 kommen, traut sich aber auch eine einstellige Platzierung zu: "Viel hängt von der Tagesform ab. Die Leistungsdichte ist an der Weltspitze unwahrscheinlich hoch. Aber nach der deutschen Meisterschaft ist der Druck ein bisschen weg und ich kann befreiter auffahren."

Im Aufgebot des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) für die Cross-Weltmeisterschaft im holländischen Hoogerheide stehen bei den Junioren (Start am Samstag, 31. Januar, 11.30 Uhr) Michael Schweizer, Yannick Mayer, Enno Quast, Jannick Geisler und Toni Bretschneider. Bei der männlichen U23 (Start am Samstag, 31. Januar, 14.30 Uhr) sind Philipp Walsleben, Sascha Weber, Christoph Pfingsten, Marcel Meisen und Ole Quast am Start. Bei den Frauen (Start am Sonntag, 1. Februar, 11.30 Uhr) fahren Hanka Kupfernagel, Sabrina Schweizer und Gesa Brüchmann, bei den Männern (Start am Sonntag, 1. Februar, 14.30 Uhr) René Birkenfeld und Paul Voß.

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