Das ersehnte Erfolgserlebnis

Homburg · Der FC Homburg kann doch noch gewinnen. Nach sechs Niederlagen aus acht Spielen gelang dem FCH gegen Kassel der Befreiungsschlag. Nach dem Abpfiff richtete sich der Blick schnell auf die nächste Partie.

 Ein in dieser Saison noch ungewohntes Bild: Jens Kiefer, Trainer des Regionalligisten FC Homburg, streckt nach dem Spiel in Kassel die Arme in die Höhe und jubelt über den Sieg. Foto: Eibner

Ein in dieser Saison noch ungewohntes Bild: Jens Kiefer, Trainer des Regionalligisten FC Homburg, streckt nach dem Spiel in Kassel die Arme in die Höhe und jubelt über den Sieg. Foto: Eibner

Foto: Eibner

Als André Kilian in der Schlussminute allein auf das gegnerische Tor zulief und den Ball versenkte, brachen auf der Bank des FC Homburg alle Dämme. Trainer Jens Kiefer und gefühlt die halbe Mannschaft des FCH liefen mit ausgestreckten Armen auf den Platz und freuten sich wie die Kinder an Weihnachten.

2:0 hatte der saarländische Fußball-Regionalligist am Mittwoch beim KSV Hessen Kassel gewonnen. Es war das so dringend benötigte und ersehnte Erfolgserlebnis für den FCH, der nach sechs Niederlagen aus den ersten acht Saisonspielen ans Tabellenende gerutscht war. Zwar ist der FCH nur um einen Rang nach oben geklettert. Wichtiger ist aber, dass der erste sichere Nichtabstiegsplatz 13 mit nur noch drei Punkten Rückstand in Schlagdistanz ist. Neues Schlusslicht ist Eintracht Trier , wo Homburgs Ex-Trainer Peter Rubeck am Mittwoch entlassen wurde.

"Ich bin froh, dass sich die Mannschaft heute belohnt hat. Das beschert uns eine gewisse Befreiung", sagte FCH-Vorstands-Chef Herbert Eder, dem nach der Partie die Freude über den zweiten Saisonsieg ins Gesicht geschrieben stand. Auch Kiefer machte aus seiner Erleichterung keinen Hehl. "Ich bin einfach glücklich, wie die Mannschaft aufgetreten ist. Wir haben hier bestanden - unter mächtigem Druck", strahlte der 41-jährige Fußballlehrer aus Spiesen. Kiefers Spiel-Analyse, wonach der FCH "in den ersten 20 Minuten ganz stark gespielt" und in der zweiten Halbzeit einen "großen Kampf abgeliefert" hatte, ist wenig hinzuzufügen. Außer dass der FCH, wie der Trainer selbst sagt, "an diesem Tag auch das Glück auf unserer Seite" hatte und so die Drangperiode der Gäste in den letzten 20 Minuten schadlos überstand.

Die starke Startphase der Homburger krönte Thierry Steimetz in der 17. Minute mit einem sehenswerten Heber über Kassel-Torwart Niklas Hartmann zum 1:0. Auch danach blieb der FCH die bessere Mannschaft, verpasste aber die Entscheidung. So mussten die wenigen FCH-Fans unter den 1512 Zuschauern im Auestadion bis zur letzten Minute zittern, als der eingewechselte Kilian per Flachschuss den 2:0-Endstand erzielte. "Wer sagt, dass uns die individuelle Qualität fehlt, kennt unsere Mannschaft nicht. Der Sieg gibt uns Selbstvertrauen für Sonntag", warf Kilian direkt nach Abpfiff den Blick auf das Spiel gegen Aufsteiger SSV Ulm, der am Sonntag um 14 Uhr im Homburger Waldstadion gastiert.

Denn über einen Punkt sind sich Mannschaft, Trainer und Vorstand einig: Nur wenn der Aufwärtstrend gegen Ulm bestätigt wird, kehrt die Ruhe nach Homburg zurück. "Wir wissen, dass wir heute nicht die Welt eingerissen haben. Jetzt müssen wir das am Sonntag bestätigen", sagte Kiefer. Auch Vorstands-Chef Eder blieb trotz aller Freude über den Erfolg realistisch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Jetzt muss gegen Ulm nachgelegt werden." Auch Sportvorstand Angelo Vaccaro stimmte in den Chor mit ein. "Das war heute nur ein kleiner Schritt. Jetzt müssen wir gegen Ulm nachlegen, auch damit wieder mehr Fans ins Stadion kommen." Denn die sind kritisch. Und bei der jüngsten 1:4-Heimniederlage gegen den TSV Steinbach wollten nur 600 Zuschauer den FCH sehen.

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